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Die Aquaristik hat schon bessere Zeiten gekannt. Das wissen alle. Uneinigkeit besteht in der Branche nur, was man dagegen tun soll. Mehr Kinder und Jugendliche ansprechen, sagen manche. Aber wie? Darüber wurde nun in Stuttgart ausgiebig diskutiert, in einer so genannten Task-Force-Sitzung. Chris Lukhaup hatte dazu eingeladen. Als eine Art Tausendsassa der Wirbellosen-Szene verfügt er über viele Kontakte. Kölle Zoo wurde als Sponsor gewonnen. Tatsächlich kam in die baden-württembergische Landeshauptstadt alles, was in der Aquaristikbranche Rang und Namen hatte, was Chris Lukhaup wiederum „sehr geil“ fand. Doch viele Köche verderben bekanntlich den Brei, und so kam in den vier Stunden, die man zusammensaß, auch nicht viel mehr raus als die Aufzählung einiger (meist kostspieliger) Ideen. Auf ein Konzept, wie die Aquaristik an Attraktivität gewinnen könnte, wartete man vergebens. Neu waren immerhin zwei Einfälle, die Chris Lukhaup vorbrachte: Lasst uns Internationale Jugendaquaristiktage mit kindgerecht vorgetragenen Vorträgen, Aktionen und Workshops veranstalten, schlug er vor. Oder warum nicht eine Wanderausstellung in kulturellen Einrichtungen oder großen Einkaufscentern machen, in denen die Aquaristik einer großen Anzahl von Menschen nähergebracht wird? Lange hielt sich die Branche nicht mit diesen Vorschlägen auf, sondern sprang munter von Thema zu Thema. Von Stunde zu Stunde wurde die Diskussion immer zäher und unergiebiger. Irgendwann wurde nur noch palavert, wobei manche Redner die Diskussionsrunde auch unverhohlen zur Eigenprofilierung zu nutzen versuchten. Für eine detaillierte Vorbereitung eines bestimmten Events war wohl auch der Kreis der Diskutierenden zu groß. Deutlich wurde aber schon jetzt: Spätestens, wenn’s um die Finanzierung irgendwelcher Maßnahmen geht, hören die gemeinsamen Interessen auf. „Das Ganze wird ausgehen wie das Hornberger Schießen“, meinte dann auch ein Teilnehmer nach etwa zwei Stunden Task-Force-Sitzung. Ob er recht haben wird, dürfte sich schon bald zeigen. In Frankfurt will man sich in einigen Wochen wieder treffen, hieß es. Sollte dabei wiederum nichts Konkretes an Ergebnissen zustande kommen, dürfte mal wieder ein Versuch gescheitert sein, die Aquaristik gemeinsam aus dem Tief zu holen. Ihr Ralf Majer-Abele
Die Aquaristik hat schon bessere Zeiten gekannt. Das wissen alle. Uneinigkeit besteht in der Branche nur, was man dagegen tun soll. Mehr Kinder und Jugendliche ansprechen, sagen manche. Aber wie? Darüber wurde nun in Stuttgart ausgiebig diskutiert, in einer so genannten Task-Force-Sitzung. Chris Lukhaup hatte dazu eingeladen. Als eine Art Tausendsassa der Wirbellosen-Szene verfügt er über viele Kontakte. Kölle Zoo wurde als Sponsor gewonnen. Tatsächlich kam in die baden-württembergische Landeshauptstadt alles, was in der Aquaristikbranche Rang und Namen hatte, was Chris Lukhaup wiederum „sehr geil“ fand. Doch viele Köche verderben bekanntlich den Brei, und so kam in den vier Stunden, die man zusammensaß, auch nicht viel mehr raus als die Aufzählung einiger (meist kostspieliger) Ideen. Auf ein Konzept, wie die Aquaristik an Attraktivität gewinnen könnte, wartete man vergebens. Neu waren immerhin zwei Einfälle, die Chris Lukhaup vorbrachte: Lasst uns Internationale Jugendaquaristiktage mit kindgerecht vorgetragenen Vorträgen, Aktionen und Workshops veranstalten, schlug er vor. Oder warum nicht eine Wanderausstellung in kulturellen Einrichtungen oder großen Einkaufscentern machen, in denen die Aquaristik einer großen Anzahl von Menschen nähergebracht wird? Lange hielt sich die Branche nicht mit diesen Vorschlägen auf, sondern sprang munter von Thema zu Thema. Von Stunde zu Stunde wurde die Diskussion immer zäher und unergiebiger. Irgendwann wurde nur noch palavert, wobei manche Redner die Diskussionsrunde auch unverhohlen zur Eigenprofilierung zu nutzen versuchten. Für eine detaillierte Vorbereitung eines bestimmten Events war wohl auch der Kreis der Diskutierenden zu groß. Deutlich wurde aber schon jetzt: Spätestens, wenn’s um die Finanzierung irgendwelcher Maßnahmen geht, hören die gemeinsamen Interessen auf. „Das Ganze wird ausgehen wie das Hornberger Schießen“, meinte dann auch ein Teilnehmer nach etwa zwei Stunden Task-Force-Sitzung. Ob er recht haben wird, dürfte sich schon bald zeigen. In Frankfurt will man sich in einigen Wochen wieder treffen, hieß es. Sollte dabei wiederum nichts Konkretes an Ergebnissen zustande kommen, dürfte mal wieder ein Versuch gescheitert sein, die Aquaristik gemeinsam aus dem Tief zu holen. Ihr Ralf Majer-Abele