Das Zoohaus Heimtierbedarf stellt in der österreichischen Heimtierbranche eine Art Institution dar. Die Anfänge des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1930 zurück, als Adolf Kempter, der Großvater des bisherigen Geschäftsführers Günter Kempter, in der Barnabitenstraße in Wien (6. Bezirk) einen Produktionsbetrieb für Drahtwaren ins Leben rief. Walter Kempter, der Sohn des Firmengründers, führte das Unternehmen zusammen mit seiner Frau Hilde nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich weiter. Unter seiner Ägide wandelte sich der Betrieb mehr und mehr zu einem Produzenten von Vogelkäfigen, dem damals einzigen in Österreich. Dafür, dass ihr Sohn das Unternehmen mal in der nächsten Generation leiten und zu beachtlicher Größe führen würde, sprach anfangs noch wenig. Günter Kempter war begeisterter Sportredakteur und verdiente sich seine Meriten bei Tageszeitungen und Rundfunkanstalten in und um Wien. Als Leiter des Sportressorts bei einer burgenländischen Zeitung hatte er sogar die Gelegenheit, den damals berühmten Motorsportler Jochen Rindt in einem Wiener Café zu interviewen – nur 14 Tage, bevor dieser beim Abschlusstraining zum Grand Prix in Monza ums Leben gekommen ist. Wandel zum Großhandel
Leicht gefallen ist es Günter Kempter nicht, Anfang 1972 den Journalistenberuf an den Nagel zu hängen und in den elterlichen Betrieb einzusteigen. „Ein Sprung ins kalte Wasser“, erinnert er sich heute, denn im Frühjahr des gleichen Jahres erkrankte sein Vater schwer. Im Dezember 1972 ist er gestorben, und Günter Kempter musste den Betrieb alleine weiterführen. Doch der neue Mann an der Unternehmensspitze schlug sich prächtig, brachte Schwung in den Betrieb und knüpfte wertvolle Kontakte zu ausländischen Unternehmen wie den ehemaligen Käfigbauern Wagner & Keller und Encia oder dem Aquaristikzubehör-Hersteller Eheim. 1977 begann die Zusammenarbeit mit der italienischen Firma Ferplast, deren Produkte das Zoohaus fortan in Österreich exklusiv und mit großem Erfolg vertrieb. Bis 1980 wurde noch die eigene Produktion von Käfigen fortgesetzt. Seitdem agiert das Unternehmen in erster Linie als Großhandelsunternehmen. Bis heute fortgeführt wurde allerdings die Ende der 70er Jahre gestartete Produktion verschiedener Futterkolben für Vögel und Nager. Hergestellt werden sie nach einem altbewährten Rezept und in aufwändiger Handarbeit – eine Spezialität made in Austria, die im österreichischen Zoofachhandel nach wie vor sehr beliebt…