Vor sieben Jahren kauften Carsten und Frank Logemann ihre ersten Amanogarnelen – die einzige Art, die es damals in Deutschland im Handel gab. „Fünf Mark haben wir damals etwa pro Stück bezahlt“, erinnert sich Carsten Logemann, „aber wir waren sofort begeistert.“ Seit diesem Tag hat die beiden die Leidenschaft für die Wirbellosen nicht mehr losgelassen. Bisher hatten die Tiere höchstens ein Dasein als bessere Putzkolonne gefristet. Besonders die Amanos gelten als wahre Unterwasserkühe, die Tag und Nacht ganze Algenteppiche abweiden. „Bei uns waren die Garnelen aber kein schmückendes Beiwerk“, sagt Frank Logemann. „Wir waren sofort beeindruckt und wollten alles über die Tiere wissen.“ Das gestaltete sich allerdings gar nicht so einfach. „Literatur gab es eigentlich keine, und die meisten Internetseiten waren auf Japanisch, mit Glück vielleicht mal auf Englisch“, beschreibt Carsten Logemann die mühevolle Lehrzeit. Mit dem Futter sei es noch am einfachsten gewesen, denn „die genügsamen Tiere fressen fast alles“. Auch heute noch gibt es neben speziellem Garnelenfutter, das die Brüder für das Aquaristikunternehmen Tetra testen, immer mal wieder ein blanchiertes Spinatblatt aus dem eigenen Garten. Probleme bereiteten den Garnelenfans anfangs die Wasserpflanzen. Gekaufte Gewächse waren zum Teil mit Pestiziden belastet. Da sei es schon mal vorgekommen, dass eine ganze Zucht plötzlich starb. Auch bei dem Härtegrad und dem pH-Wert des Wassers mussten die Brüder erst Erfahrungen sammeln und probieren. Schritt in die Selbstständigkeit Heute können Carsten und Frank Logemann durchaus als Experten auf dem Gebiet der Garnelen bezeichnet werden. Da ist es kaum verwunderlich, dass die Brüder viele E-Mails mit Fragen zur Garnelenzucht beantworten müssen. „Bis vor einigen Monaten haben wir das alles nebenbei gemacht“, berichtet Carsten Logemann. Er hat inzwischen seinen Job als Autohändler an den Nagel gehängt, Frank wird ihm in wenigen Wochen folgen. Und dann haben die beiden Brüder ihr Hobby endgültig zum Beruf gemacht. „Ich habe zwar vorher mehr verdient, aber das hier macht eindeutig mehr Spaß“, sagt Carsten Logemann und deutet mit einer Hand in den Keller. Die Wände stehen voller Aquarien. Große zur Haltung, Kleinere für die Nachzucht. 30 Becken bekamen die beiden Garnelenzüchter von Tetra geschenkt. „Quasi als Startkapital“, sagt Frank. Die 20-l-Becken dienen vorwiegend der Nachzucht für Bienengarnelen und Kristallrote…
Spezialisten unter sich
Vor sieben Jahren kauften Carsten und Frank Logemann ihre ersten Amanogarnelen – die einzige Art, die es damals in Deutschland im Handel gab. „Fünf Mark haben wir damals etwa pro Stück bezahlt“, erinnert sich Carsten Logemann, „aber wir waren sofort begeistert.“ Seit diesem Tag hat die beiden die Leidenschaft für die Wirbellosen nicht mehr losgelassen. Bisher hatten die Tiere höchstens ein Dasein als bessere Putzkolonne gefristet. Besonders die Amanos gelten als wahre Unterwasserkühe, die Tag und Nacht ganze Algenteppiche abweiden. „Bei uns waren die Garnelen aber kein schmückendes Beiwerk“, sagt Frank Logemann. „Wir waren sofort beeindruckt und wollten alles über die Tiere wissen.“ Das gestaltete sich allerdings gar nicht so einfach. „Literatur gab es eigentlich keine, und die meisten Internetseiten waren auf Japanisch, mit Glück vielleicht mal auf Englisch“, beschreibt Carsten Logemann die mühevolle Lehrzeit. Mit dem Futter sei es noch am einfachsten gewesen, denn „die genügsamen Tiere fressen fast alles“. Auch heute noch gibt es neben speziellem Garnelenfutter, das die Brüder für das Aquaristikunternehmen Tetra testen, immer mal wieder ein blanchiertes Spinatblatt aus dem eigenen Garten. Probleme bereiteten den Garnelenfans anfangs die Wasserpflanzen. Gekaufte Gewächse waren zum Teil mit Pestiziden belastet. Da sei es schon mal vorgekommen, dass eine ganze Zucht plötzlich starb. Auch bei dem Härtegrad und dem pH-Wert des Wassers mussten die Brüder erst Erfahrungen sammeln und probieren. Schritt in die Selbstständigkeit Heute können Carsten und Frank Logemann durchaus als Experten auf dem Gebiet der Garnelen bezeichnet werden. Da ist es kaum verwunderlich, dass die Brüder viele E-Mails mit Fragen zur Garnelenzucht beantworten müssen. „Bis vor einigen Monaten haben wir das alles nebenbei gemacht“, berichtet Carsten Logemann. Er hat inzwischen seinen Job als Autohändler an den Nagel gehängt, Frank wird ihm in wenigen Wochen folgen. Und dann haben die beiden Brüder ihr Hobby endgültig zum Beruf gemacht. „Ich habe zwar vorher mehr verdient, aber das hier macht eindeutig mehr Spaß“, sagt Carsten Logemann und deutet mit einer Hand in den Keller. Die Wände stehen voller Aquarien. Große zur Haltung, Kleinere für die Nachzucht. 30 Becken bekamen die beiden Garnelenzüchter von Tetra geschenkt. „Quasi als Startkapital“, sagt Frank. Die 20-l-Becken dienen vorwiegend der Nachzucht für Bienengarnelen und Kristallrote…