Die Fachhandelslandschaft wollten sie einst umkrempeln. Ein echtes Gegengewicht zu Fressnapf hatten sie vor aufzubauen. Und in den Jahresgesprächen sollte der Industrie mal richtig gezeigt werden, wo der Hammer hängt. Von den hochtrabenden Plänen der beiden Zookonzept-Partner Das Futterhaus und Sagaflor ist fast nichts übriggeblieben. Wie gewonnen, so zerronnen: Nach einer Kooperation, die von Jahr zu Jahr immer quälender wurde und zuletzt selbst bei Kleinigkeiten nicht mehr klappte, zogen die Akteure nun den Schluss-Strich. Das ist auch vernünftig so. Künftig wollen Das Futterhaus und Sagaflor wieder getrennt agieren. Die Ehe ist beendet. Die beiden Geschiedenen reden verschämt von "Modifizierung der Zusammenarbeit", was soviel heißt, dass man trotz allem auch künftig miteinander reden will. Beim Reden wird's nicht bleiben, auch gekuschelt wird hinter den Kulissen weiterhin. Beiden Ex-Ehepartnern bleibt auch nichts anderes übrig. Um eine bundesweit funktionierende Logistik alleine auf die Beine stellen zu können, fehlt beiden Unternehmen die Kraft. Und auch um überhaupt von den mächtigen Private-Label-Herstellern als Verhandlungspartner ernst genommen zu werden, besteht sowohl bei Das Futterhaus als auch bei Zoo & Co. der Zwang zur weiteren Zusammenarbeit. Die zahlreichen Skeptiker der Kooperation dürfen sich nun bestätigt fühlen. Sagaflor und Das Futterhaus passen eben einfach nicht zusammen. Die führenden Persönlichkeiten beider Handelsgruppen sind zu unterschiedlich, die Konzepte zu weit voneinander entfernt, als dass es eine kontinuierliche und erfolgversprechende Zusammenarbeit hätte geben können. Zuletzt nahmen sowohl Das Futterhaus als auch Sagaflor selbst bei der Eröffnung neuer Standorte keine Rücksicht mehr auf den jeweiligen Kooperationspartner. Und Das Futterhaus hat kürzlich bekannt gegeben, künftig nicht mehr über die Sagaflor verrechnen zu wollen. Klaus-Dieter Lattemann und Herwig Eggerstedt erklären, dass die Kooperationsziele erreicht wurden. Ganz falsch mag diese Einschätzung nicht einmal sein. Natürlich wurde von den ursprünglichen, wohl auch zu optimistisch geratenen Plänen kaum etwas umgesetzt. Doch beiden Partnern hat die gemeinsame Zusammenarbeit geholfen, ihren Weg zu finden und sich als wichtige Player im Zoofachhandel zu formieren. Und beide Systeme haben die Voraussetzungen für eine individuelle Weiterentwicklung geschaffen. Das ist nicht wenig. Ihr Ralf Majer-Abele