Dass mit Futter und Zubehör für Hunde gute Umsätze erwirtschaftet werden, ist nichts Neues. Doch nicht allein Industrie und Handel profitieren von der Hundehaltung. Rund um den Hund hat sich vielmehr ein Wirtschaftszweig etabliert, der wächst und immer mehr Dienstleistungen erfasst. Wie groß dieser Bereich inzwischen geworden ist, können selbst Brancheninsider nicht so genau sagen. Prof. Dr. Renate Ohr und Dr. Götz Zeddies vom Volkswirtschaftlichen Seminar der Universität Göttingen wollten es jetzt genauer wissen. Also haben sie sich umgehört und intensiv nachgeforscht: Wie viel Umsatz erwirtschaften Züchter und Veranstalter von Hunde-Zuchtschauen? Welches Volumen umfasst der Arzneimarkt mit Heimtieren? Wie hoch ist der Umsatz, der auf Tierärzte entfällt? Das Ergebnis ihrer Recherchen: Mit der Hundehaltung werden in Deutschland im Jahr ca. 5 Mrd. € erwirtschaftet. Dies hat auch auf den Arbeitsmarkt Konsequenzen. 100.000 Arbeitsplätze werden durch die Hundehaltung gesichert. Bei geschätzten 4,8 bis 5 Mio. Millionen Hunden, so finden die Wissenschaftler heraus, „finanzieren“ 50 bis 60 Hunde einen Arbeitsplatz. Der Anteil der Hunde-Branche am Bruttoinlandsprodukt wird auf 0,22 Prozent beziffert. Das klingt wenig, doch zum Vergleich: Der Anteil der gesamten Landwirtschaft, die als weitaus einflussreicher gilt, beträgt auch nur 1,06 Prozent. Allein die Hundezucht erwirtschaftet nach Angaben der Wirtschaftswissenschaftler einen Jahresumsatz von 360 bis 390 Mio. €. Dabei wird pro Jahr von 500.000 gezüchteten Welpen ausgegangen. Bei der Berechnung des Umsatzes mit Hundenahrung befragten die Forscher verschiedene Hundehalter. Diese gaben die durchschnittlichen Ausgaben für Hundefutter mit 25 bis 30 € pro Monat an. Daraus errechneten die Wissenschaftler einen Jahresumsatz in Höhe von 1,8 Mrd. € für Hundenahrung. Dieser liegt fast doppelt so hoch wie der vom Industrieverband Heimtierbedarf angegebene Wert für Industriefutter, was darauf schließen lässt, dass immer noch viele Hundehalter ihr Tier mit selbst zusammengestelltem Futter oder mit Essensresten füttern. Auch beim Hundezubehör halten die Forscher die Werte des IVH für zu niedrig, da bei vielen Zubehörprodukten wie spezielle Bodenauflagen, Käfige, Decken und Trenngitter nicht auf das Warenangebot der Heimtierbedarfsindustrie zurückgegriffen werde. Den Umsatz mit Hundezubehör schätzen die Wissenschaftler auf ca. 200 Mio. €. Die Zahl der Tierärzte, die auch…
Wirtschaftsfaktor Hundehaltung
Dass mit Futter und Zubehör für Hunde gute Umsätze erwirtschaftet werden, ist nichts Neues. Doch nicht allein Industrie und Handel profitieren von der Hundehaltung. Rund um den Hund hat sich vielmehr ein Wirtschaftszweig etabliert, der wächst und immer mehr Dienstleistungen erfasst. Wie groß dieser Bereich inzwischen geworden ist, können selbst Brancheninsider nicht so genau sagen. Prof. Dr. Renate Ohr und Dr. Götz Zeddies vom Volkswirtschaftlichen Seminar der Universität Göttingen wollten es jetzt genauer wissen. Also haben sie sich umgehört und intensiv nachgeforscht: Wie viel Umsatz erwirtschaften Züchter und Veranstalter von Hunde-Zuchtschauen? Welches Volumen umfasst der Arzneimarkt mit Heimtieren? Wie hoch ist der Umsatz, der auf Tierärzte entfällt? Das Ergebnis ihrer Recherchen: Mit der Hundehaltung werden in Deutschland im Jahr ca. 5 Mrd. € erwirtschaftet. Dies hat auch auf den Arbeitsmarkt Konsequenzen. 100.000 Arbeitsplätze werden durch die Hundehaltung gesichert. Bei geschätzten 4,8 bis 5 Mio. Millionen Hunden, so finden die Wissenschaftler heraus, „finanzieren“ 50 bis 60 Hunde einen Arbeitsplatz. Der Anteil der Hunde-Branche am Bruttoinlandsprodukt wird auf 0,22 Prozent beziffert. Das klingt wenig, doch zum Vergleich: Der Anteil der gesamten Landwirtschaft, die als weitaus einflussreicher gilt, beträgt auch nur 1,06 Prozent. Allein die Hundezucht erwirtschaftet nach Angaben der Wirtschaftswissenschaftler einen Jahresumsatz von 360 bis 390 Mio. €. Dabei wird pro Jahr von 500.000 gezüchteten Welpen ausgegangen. Bei der Berechnung des Umsatzes mit Hundenahrung befragten die Forscher verschiedene Hundehalter. Diese gaben die durchschnittlichen Ausgaben für Hundefutter mit 25 bis 30 € pro Monat an. Daraus errechneten die Wissenschaftler einen Jahresumsatz in Höhe von 1,8 Mrd. € für Hundenahrung. Dieser liegt fast doppelt so hoch wie der vom Industrieverband Heimtierbedarf angegebene Wert für Industriefutter, was darauf schließen lässt, dass immer noch viele Hundehalter ihr Tier mit selbst zusammengestelltem Futter oder mit Essensresten füttern. Auch beim Hundezubehör halten die Forscher die Werte des IVH für zu niedrig, da bei vielen Zubehörprodukten wie spezielle Bodenauflagen, Käfige, Decken und Trenngitter nicht auf das Warenangebot der Heimtierbedarfsindustrie zurückgegriffen werde. Den Umsatz mit Hundezubehör schätzen die Wissenschaftler auf ca. 200 Mio. €. Die Zahl der Tierärzte, die auch…