„Wenn die Spiele laufen, ist im Zoofachhandel überhaupt nichts los“, klagte Mitte Juni ZZF-Präsident Klaus Oechsner auf der Delegiertenversammlung des Verbandes. Positive Nebeneffekte konnte er dem Ereignis des Jahres vom wirtschaftlichen Standpunkt keine abgewinnen. Mit dieser Meinung war Klaus Oechsner nicht alleine. Tatsächlich erwiesen sich viele im Fernsehen übertragene Spiele -- mit Einschaltquoten bis zu 75 Prozent aller Haushalte -- als richtige Straßenfeger und sorgten in den Geschäften für „tote Hose“. Die Meinung, dass in diesem Juni während der Fußball-WM die Umsätze generell nach unten gingen, lässt sich allerdings nicht verallgemeinern. Zoofachhandelsunternehmen, die in ihrem Sortiment Produkte rund um die Fußball-WM führten, erwirtschafteten sogar einen kräftigen Zusatz-Umsatz. Futterhaus-Geschäftsführer Herwig Eggerstedt profitierte aus einem anderen Grund von der Fußball-Show. Mitte Juni hat das Futterhaus in Elmshorn 50 Prozent mehr Umsatz als in einer normalen Woche erwirtschaftet. Das hatte allerdings nur indirekt mit dem runden Leder zu tun. Am 16. Juni, als die Männerwelt abends ziemlich geschlossen Fußball schaute, waren die Ehefrauen und Freundinnen auf Shopping-Tour. Der Grund: Der Einzelhandel der norddeutschen Stadt hatte als Entschädigung für den vierwöchigen Kick zur Lady’s Night aufgerufen. Zwischen 20 und 22 Uhr durften nur weibliche Kunden einkaufen. Und während in Elmshorner Wohnzimmern und Gärten die Männer unter sich blieben und am Bildschirm die Künste der niederländischen Ballzauberer bewunderten, war die Innenstadt fest in Frauenhand. Die Lady’s Night wurde zum Bombenerfolg, wofür nicht zuletzt satte Rabatte der Geschäfte sorgten. Auch Herwig Eggerstedt geriet ins Schwärmen: „Im Futterhaus machten wir den dreifachen Umsatz eines normalen Tages.“ Auch Fressnapf zeigte sich für die WM gut gewappnet. Mit einem interaktiven Online-Torhüter-Spiel machte die Fachhandelskette unter www.wuff-meisterschaft.de Lust auf die Fußball-Weltmeisterschaft. Auf der Internet-Seite ließen sich nach einer Registrierung Gewinncodes erspielen, mit denen dann an der Verlosung von attraktiven Gewinnen teilgenommen werden konnte. Wer zuvor bei Fressnapf eingekauft hatte, war im Vorteil. Er konnte den Gewinncode dem Kassenbon entnehmen. Unter den Preisen waren unter anderem eine Traumreise nach Dänemark für sechs Personen sowie zehn Amazon- und 20 Fressnapf-Einkaufsgutscheine im Wert von je 20 €. Eine weitere Attraktion im Sortiment waren…
„Das wird uns gut tun“
Deutschland im WM-Fieber: Wie erlebte die Heimtierbranche die vier heißen Fußball-Wochen?