pet plus

Aktiver beim Tierschutz

Ohne Tierschutz und artgerechte Tierhaltung ist der Zoofachhandel überhaupt nicht denkbar, meint Dr. Rolf Spangenberg
pet immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1996
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
Wer lebende Tiere anbietet und verkauft, darf sich dem Tierschutzgedanken nicht verschließen. Zoofachhändler waren eigentlich fast ausnahmslos einmal engagierte Heimtierhalter und -züchter. Irgendwann kamen sie auf die merkwürdige Idee, dieses Hobby zum Beruf zu machen. Merkwürdig deswegen, weil man als Zoofachhändler nur relativ selten zum Millionär wird und – entgegen aller Marketinggrundsätze – den meisten Kunden vom Kauf der angebotenen Produkte abraten muss, wenn sie nicht zu ihnen passen. Dazu kommt ein echter und schmerzlicher Imageschaden. Außerhalb der Fachkreise habe ich es selten erlebt, dass Zoofachhändler als Bannerträger des Tierschutzes gesehen wurden. Im Gegenteil, es heißt: „Diese Menschen verkaufen Tiere, verdienen damit Geld und nehmen es hin, dass die Geschöpfe Gottes nicht artgerecht gehalten werden.“ Eine etwas sonderbare Umkehrung von Ursache und Wirkung: Schließlich sind es doch die Käufer und Halter der Tiere, die tierschützerische Sünden begehen. Im Zoofachhandel wird schließlich viel, buchstäblich alles, vorrätig gehalten, was die artgerechte Haltung aller angebotenen Heimtiere ermöglicht. Es wird mir ewig unklar bleiben, weshalb die fachkundigen Experten es sich von Tierschützern (wie sieht es mit deren Fachkenntnis aus?) immer wieder vorwerfen lassen, nicht ausreichend für das Wohl der von ihnen angebotenen Tiere Sorge zu tragen. Relativ lahm wird meistens nur darauf verwiesen, dass es schließlich nicht ihre Sache sei, die Tierhaltung im trauten Heim der Kunden zu überwachen. Völlig richtig, jedoch nicht ausreichend! Angriff ist die beste Verteidigung und auf der Interzoo können dafür scharfe Waffen gesammelt werden. In Nürnberg findet man schließlich alles, vom kitschigen Piratenschiff im Aquarium bis zum edlen Hundegeschirr aus weichem Elchleder, vom Mini-Kaninchenkäfig bis zur strukturierten Mäuseburg. Alles ist da, alles kann man erwerben. Warum gehen Sie nicht einmal durch die vielen Hallen, notieren und merken sich jeden Artikel, der dem Tierschutz oder besser, der artgerechten Tierhaltung dient? Wie wäre es mit einer aggressiven Tierschutz-Strategie im eigenen Geschäft? Beispielsweise in Gruppen lebende Tier nur gruppenweise, in dafür geeigneten Gehegen anzubieten? Neben einem der winzigen und mit albernem Spielzeug überfüllten Käfige für einen einsamen Wellensittich eine schöne Zimmervoliere mit munteren Vögelchen? Kleinnagergehege haben Sie sicherlich im Laden, doch wie wäre es mit einem Gehege für das Wohnzimmer des…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch