Katzen im Zoofachhandel? Für den Deutschen Tierschutzbund und den Bundesverband Praktizierender Tierärzte ein Ding der Unmöglichkeit. Zusammen mit dem Verband für das Deutsche Hundewesen haben sie kürzlich in einer Pressemitteilung deutlich gemacht, dass „die derzeitigen Bestrebungen, Hunde und Katzen in Zoofachgeschäften zu präsentieren und zu verkaufen, entschieden abgelehnt werden“. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) schloss sich dieser Meinung hinsichtlich der Präsentation und des Verkaufs von Hunden an, verwies aber in punkto Katzenverkauf auf seine Heidelberger Beschlüsse, die einen Verkauf der Tiere unter Auflagen ermöglichen. Ingrid Seele, der Vorsitzenden des 1. Deutschen Edelkatzenzüchterverbandes, des mit 1.300 Mitgliedern größten und ältesten deutschen Katzenzüchtervereins, geht diese Selbstbeschränkung noch nicht weit genug. Sie ist kategorisch dagegen, dass Katzen im Zoofachhandel angeboten werden. „Katzen sind sehr sensible Tiere. In einem Zoofachgeschäft sind sie ständig neuen Geräuschen und Gerüchen ausgesetzt. Dies kann bei Jungtieren zu einem seelischen Knacks führen“, sagt sie. Ihrer Meinung nach sollten Tiere frühestens im Alter von 14 Wochen verkauft werden; wenn sie alle Impfungen hinter sich haben und es auch ausgeschlossen werden kann, dass es zu unerwünschten Impfreaktionen kommen wird. In Hamburg sei sie vor kurzem auf einen Zoofachhändler gestoßen, der acht Wochen alte Katzen verkauft habe. Ein Einzelfall? Offenbar, denn eine pet-Befragung der führenden Zoofachhandelsgruppen ergab, dass kaum ein Mitgliedsunternehmen noch Katzen verkauft. Auch bei Zoo-Hoppe in Mülheim-Kärlich ist man inzwischen davon abgekommen. Hardi Rosenbaum, Vorsitzender der ZZF-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen und Geschäftsführer von Pro Pet Heimtiermarkt in Düsseldorf, gehört jetzt zu den noch wenigen Zoofachhändlern, die in ihrem Geschäft Katzen zum Verkauf anbieten. Und das seit 20 Jahren. Wer Hardi Rosenbaum kennt, weiß, dass es ihm dabei nicht auf den schnellen Euro ankommt. Tierhalter, die bei ihm eine Katze kaufen, können sich darauf verlassen, dass das Jungtier zuvor entfloht, entwurmt, gechipt und geimpft worden ist. „Unsere Kunden sind sehr zufrieden mit den Katzen. Die Reklamationsrate reicht gegen Null“, sagt Hardi Rosenbaum. Die Tiere fühlen sich bei ihm offenbar wohl. Der Zoofachhändler arbeitet eng mit zwei Tierärzten zusammen, die sich um das Wohl der Tiere kümmern. Die Pauschalkritik am Katzenverkauf im Zoofachhandel kann er…
Viel Lärm um nichts
Die Aufregung von Tierschutzgruppen, Zuchtverbänden und Tierärzten ist unbegründet: Katzenverkauf im Zoofachhandel wird es aller Wahrscheinlichkeit nach auch künftig nur in Ausnahmefällen geben