„Der Handel muss die Emotionen der Verbraucher stärker ansprechen“, Bernd M. Michael, Chairman der Grey Global Group (rechts) während einer Präsentationsrunde, an der auch Fressnapf-Marketingleiter Axel Henschke (Zweiter von links) teilnahm.
Als wichtige Aufgabe von Handel und Industrie nannte Michael, wieder mehr Bedürfnisse bei den Verbrauchern zu wecken. Der Werbemann zitierte den Philosophen Günther Anders, der mal gesagt habe, dass in einer Überflussgesellschaft nicht mehr das Angebot knapp werde, sondern die Wünsche. Doch dagegen könne man etwas tun. Beispiel Ikea: Mit der provokanten Frage „Wohnst du noch, oder lebst du schon?“ treffe das schwedische Möbelhaus direkt ins Herz der Verbraucher. Emotionen zu wecken – das gelingt nach Einschätzung von Michael auch Tchibo hervorragend. Als „Meister des Lust-Kaufs“ gelinge es dem Kaffeeröster Millionenumsätze zu erwirtschaften mit Produkten, die beim Betreten des Geschäfts keiner zu kaufen geplant habe. Ob Bedürfnisse geweckt werden können, hängt nicht nur von dem Innovationsreichtum der Hersteller ab, sondern noch stärker von der Präsentation im Handel. Schließlich fallen 75 Prozent aller Kaufentscheidungen im Geschäft. Michael warnt davor, die Rolle des Preises zu überschätzen. Von dem Metro-Einkaufschef Stefan Feuerstein stamme die Erkenntnis, so Michael, dass nur 35 Prozent der Kunden ihre Einkaufsentscheidung…