Davon blieb kaum ein Unternehmen verschont. Je schwieriger die Marktlage, desto größer die Neigung der großen Handelsketten, Umsätze über Tiefstpreise und Lockaktionen zu generieren. Die zunehmende Zahl der Handzettel beweist das. Zwar lassen niedrigere Verkaufspreise auch immer stärker die Marge sinken, aber für das erste kommt Geld in die Kasse – so die leider sehr kurzsichtige Kalkulation vieler Unternehmen.
Die Schwäche des Marktes geht in erster Linie zu Lasten des traditionellen Zoofachhandels. Da vor allem dieser es ist, der Lebendtiere im Sortiment führt, bekommt die Branche allmählich ein Problem. Schon jetzt müssen in manchen Regionen des Landes Konsumenten kilometerweit fahren, um ein Geschäft zu finden, das noch Tiere führt. In vielen ländlichen Regionen, die keine größere Stadt in der Nähe haben, gibt es nur noch ein kleiner bis mittelgroßer Fressnapf und vielleicht noch ein Landhandelsbetrieb. Das genügt vielleicht, um den Bedarf an Tiernahrung und Zubehör abzudecken. Beide Geschäfte führen jedoch im Regelfall keine Tiere. Und die Ansiedelung eines weiteren Geschäfts, dann mit Tieren im Sortiment, würde sich aufgrund des begrenzten Einzugsgebietes nicht lohnen. Die Folge: Tierhalter, die sich ein paar Fische oder einen Nager zulegen wollen, sind somit gezwungen, mit dem Auto erst einmal 30 bis 50 km zu fahren, um sich ihren Kaufwunsch erfüllen zu können. Kein toller Service in den heutigen Zeiten, in denen so viel von Convenience und Kundenorientiertheit die Rede ist!
Auf dem 1. Heimtier-Kongress, den Dähne Verlag und B + P Management-Forum Bad Homburg am 9. und 10. November in Wiesbaden veranstalten, soll dieses Thema einen hohen Stellenwert einnehmen. Bei dieser Veranstaltung diskutieren führende Fachhandelsgruppen und renommierte Herstellerfirmen über Zukunftsstrategien der Heimtierbranche (siehe auch den ausführlichen Bericht auf Seite 22 und die Informationsbroschüre, die dieser Ausgabe beigelegt wurde).
Unsere Branche muss sich im Klaren werden, dass von der weiteren Entwicklung des Tierverkaufs die Zukunft abhängt. Denn wenn immer weniger Tiere verkauft werden, geht auch der Absatz an Futter und Zubehör zurück.
In den Chefetagen einiger Hersteller wird man sich dessen allmählich bewusst. Und…