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In der Sackgasse

Wo bleibt die vernünftige Alternativmesse im Interzoo-freien Jahr?

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Die Stimmung im Zoofachhandel ist derzeit alles andere als gut. Die Umsätze gehen in den Keller. Viele Betriebe müssen angesichts der schlechten Wirtschaftslage und des scharfen Wettbewerbs ums nackte Überleben kämpfen. Vor diesem Hintergrund ist es keine Überraschung, dass die zweite Ausgabe der Fachmesse DeZooFa nicht zum erhofften Publikumsmagnet geworden ist. Die Gründe, warum an den drei Messetagen nur 4.647 Besucher den Weg nach Wiesbaden gefunden haben, sind vielschichtig. Am wenigsten ist die schwache Resonanz den Veranstaltern anzulasten. Die Wirtschaftsgemeinschaft, der Zentralverband und der Messeausschuss haben wirklich gute Arbeit geleistet. Organisation und Rahmenprogramm waren professionell, die Gestaltung der Messehallen durchaus ansprechend, die Fete am Messe-Samstag gut organisiert. Zu bemängeln bleibt höchstens, dass die massive Werbekampagne im Vorfeld der DeZooFa in der Branche zu hohe Erwartungen geweckt hat, die zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht zu erfüllen waren. 
Schwerer wiegt aber, dass viele wichtige Firmen auf der Messe gefehlt haben. Ohne „Zugpferde“ wie Masterfoods, Vitakraft, Ferplast, Tetra, Sera, JBL, Royal Canin, Hagen oder Eheim hat die DeZooFa keine Zukunft. Man würde ihnen zu ihrem festen Entschluss, die Messe zu boykottieren, gerne gratulieren, wenn es eine vernünftige Alternativmesse im Interzoo-freien Jahr gäbe. Doch solange die Zooevent in Kassel in der Branche nur als Hausmesse ihrer Ausrichter und der mit ihnen verbundenen Handelspartner betrachtet wird, steckt die Heimtierbranche in einer Sackgasse.
Dem Industrieverband Heimtierbedarf, der mit seinem Nein zur DeZooFa für die unbefriedigende Situation mitverantwortlich ist, sollte dies nicht gleichgültig sein. Er muss endlich  Farbe bekennen. Zwei Lösungen bieten sich an: Der Herstellerverband unterstützt weiterhin Kassel und macht den Veranstaltern Dampf, dass die Messe endlich zu dem Event wird, den sie im Namen trägt. Oder die DeZooFa in Wiesbaden wird „anerkannt“ und auch unterstützt. Die Alternative dazu – Weiterwursteln – kann nicht im Sinne der deutschen Heimtierbranche sein.
Ihr
Ralf Majer-Abele
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