Aus Nachbarländern wie Frankreich und den Beneluxstaaten, in denen eine deutliche Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Tiernahrung bereits in den vergangenen Jahren beschlossen wurde, weiß man, dass sich als Folge dieser Maßnahme für ungefähr ein Jahr der Absatz von Futtermitteln rückläufig entwickelt hat. In Deutschland wäre das nicht anders, erst recht vor dem Hintergrund der derzeitigen Konsumflaute.
Doch längst sprechen nicht nur wirtschaftliche Gründe gegen eine Anhebung der Mehrwertsteuer auf Tiernahrung. Viel schlimmer wären die gesellschaftlichen Folgen eines solchen Beschlusses. Wenn es zur Mehrwertsteuer-Erhöhung kommen würde, müssten die Tiernahrungshersteller ihre Preise für Hunde- und Katzenfutter deutlich erhöhen. Dem Handel bliebe nichts anderes übrig, als die Verteuerung der Produkte an die Endverbraucher weiterzugeben. Erfahrungen aus den Nachbarstaaten zeigen, dass dann nicht wenige Tierhalter künftig ihre Vierbeiner mit Essensresten füttern werden. Dies wäre ein deutlicher Rückschritt. Die Leidtragenden wären in erster Linie Hund und Katze. Viele Untersuchungen haben nachgewiesen, dass die Lebenserwartung von Vierbeinern, die mit industriell hergestellten Nahrungsprodukten gefüttert werden, deutlich über der von Hunden und Katzen liegt, die vor allem mit Essensresten gefüttert werden. Fakt ist auch, dass Heimtiere, die regelmäßig mit hochwertigen Nahrungsprodukten gefüttert werden, gesünder sind als ihre Artgenossen, denen im Fressnapf nur Essensreste ihrer Halter vorgesetzt werden.
Doch eine Anhebung der Mehrwertsteuer auf Tiernahrung könnte noch viel schlimmere Folgen haben. Es muss auch befürchtet werden, dass die Heimtierhaltung an sich zurückgehen würde, wenn der Preis der Futtermittel deutlich nach oben ginge. Das wäre schlimm. Denn ein oder mehrere Heimtiere zu halten, tut dem Menschen gut. Familien ebenso wie berufstätigen Singles, alleinstehenden Senioren und Kindern. Das ist erwiesen. Die Bedeutung eines…