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Als Helmut Grönemeyer vor über zehn Jahren die Premium-Marke „Eukanuba“ in Deutschland einführte, bedeutete das in der Tiernahrungsbranche eine Art Revolution. Als Royal Canin auf der Interzoo 1996 seine Katzen-Trockenfutter-Linie „Feline Nutrition“ vorstellte, ging ebenfalls ein kräftiger Ruck durch die Branche. Und heute? Keine bahnbrechenden Ideen mehr, nur wenig Impulse aus der Industrie, dafür viel Einerlei.
Futterhersteller bejubeln heute schon die 23. Varietät ihrer Hundenahrung als Top-Innovation. Anbieter von Aquarienzubehör versuchen Produkte, die sie schon vor Jahren wegen Erfolglosigkeit wieder vom Markt nehmen mussten, als absoluten Hit zu verkaufen. Und mancher Zubehörhersteller bildet sich tatsächlich ein, dass sein neuestes Produkt den Markt umwälzen wird, nur weil er die olle Quietschente für den Hund jetzt auch in der Farbe gelb eingeführt hat.
Der Heimtierbranche fehlt zur Zeit der Schwung, den sie so dringend bräuchte, um wieder an den Erfolg vergangener Jahre anknüpfen zu können. Hinter vorgehaltener Hand haben das schon einige in der Branche kritisiert. Fressnapf-Chef Torsten Toeller hat nun auch öffentlich ausgesprochen, was andere schon seit langem denken: Zu viele Pseudo-Innovationen und überflüssige zusätzliche Varietäten von schon bestehenden Produkten verstopfen den Markt, kritisiert er im pet-Gespräch. Was fehle, seien echte Innovationen.
Wenn der Geschäftsführer der mächtigsten europäischen Fachhandelskette ein solch vernichtendes Urteil über die Innovationskraft unserer Markenartikelhersteller äußert, sollte das aufhorchen lassen. Wenn Torsten Toeller dann auch noch im selben Atemzug ankündigt, in Zukunft noch konsequenter die Penner- von den Renner-Produkten selektieren zu wollen, sollte diese versteckte Drohung in den Chefetagen der führenden Herstellerfirmen eigentlich nicht ohne Konsequenzen bleiben. Zumal der Fressnapf-Boss mit seiner Meinung im Fachhandel längst nicht allein steht!
Ihr
Ralf Majer-Abele
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