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2002, Nr. 5, S. 116 Österrreich Preiskampf "Schlachtfeld" Österreich ? In Österreich droht im Zoofachhandel ein noch nie da gewesener Preiskrieg. Einen Vorgeschmack auf künftige Zeiten bekam die Branche Anfang April anlässlich der Eröffnung des ersten Futterhaus-Marktes in Salzburg
Die Anzeigenabteilung des "Salzburger Stadt Anzeigers" konnte sich die Hände reiben. Unter dem Motto "Darf's ein Bisschen mehr sein?" schaltete die Fachhandelskette aus dem norddeutschen Elmshorn anlässlich der Eröffnung ihres 380 m² großen ersten österreichischen Marktes gleich eineinhalb Anzeigenseiten in dem Blatt. Die darin genannten Preise sorgten in der Region Salzburg für allerhand Gesprächsstoff. 20 l "Biokat's" für 7.99 Euro, den Kratzbaum "Brillant" für 17,95 Euro und die Tiertransportbox "Gulliver" (48 x 32 x 31 cm) für 12,95 Euro ­ Kampfpreise, die für leidgeplagte deutsche Zoofachhändler schon zum Alltag gehören, lösten bei den bisher eher margen-verwöhnten Kollegen aus der Alpenrepublik erst einmal großes Entsetzen aus.
Die Fressnapf-Gruppe, die mit 18 Märkten Marktführer im österreichischen Zoofachhandel ist und dies auch bleiben will, reagierte prompt. Ebenfalls im "Salzburger Stadt Anzeiger" kündigte das Krefelder Franchiseunternehmen an, am Eröffnungswochenende von Futterhaus im Salzburger Fressnapf alle Zubehörartikel 20 Prozent billiger anbieten zu wollen ­ eine Retourkutsche der besonderen Art, um dem ungeliebten Mitbewerber aus Norddeutschland ein deutliches Zeichen zu setzen. Salzburger Trauerspiele: Der Preiskampf im Zoofachhandel ist voll entbrannt.
Die Absicht ist klar: Fressnapf will auf keinen Fall mühsam erworbenes Terrain abtreten. Schon gar nicht in der Alpenrepublik, wo der ehemalige Mitgeschäftsführer von Fressnapf, Udo Könings, die Regie bei Futterhaus führt. Bekanntlich sind Torsten Toeller und Udo Könings nicht im guten auseinandergegangen ­ gute Voraussetzungen für einen erbitterten Machtkampf um die Vorherrschaft im österreichischen Zoofachhandel.
Der traditionelle Zoofachhandel, der bei den Preisschlachten der Großen nicht mehr mithalten kann, dürfte der Dumme sein. Deutsche Zoofachhändler können ein Lied davon singen. In Norddeutschland etwa haben sich an verschiedenen Standorten Fressnapf und Futterhaus die Schleuderpreise solange um die Ohren gehauen, bis beinahe keiner der zuvor vielen traditionellen Zoofachhandelsunternehmen mehr übrig war.
Scharmützel, wie jetzt in Salzburg ausgetragen, werden sich vermutlich in nächster Zeit auch…
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