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1998, Nr. 7-8, S. 24
TITEL
ZZF-Präsidium bemängelt mangelnde Mitglieder-Unterstützung
Am Scheideweg
Die Tierschutz-Linie des ZZF bleibt unter den Mitgliedern weiter umstritten.
Einig ist sich der Verband allerdings darin, die Möglichkeiten einer
nationalen Heimtiermesse im interzoo-freien Jahr schnellstmöglich zu
prüfen
"Wichtig ist, daß wir Glaubwürdigkeit zeigen",
ZZF-Präsident Klaus Oechsner.
 
Von Friede, Freude, Eierkuchen, wie die etwas langweilig anmutende Tagesordnung
befürchten ließ, war bei der jüngsten Delegiertenversammlung
des Zentralverbands keine Spur. Dazu bestand auch kein Grund: Die Zahl der
ZZF-Mitglieder ist im Geschäftsjahr 1997 wiederum leicht gesunken ­
um 23 auf 717 ­ , die Aktivitäten in den Landesverbänden gehen
zumeist mangels Interessenten zurück, die vom Präsidium angekündigte
Offensive bei der Aktion "Roter Punkt" ist wieder einmal wie eine
Seifenblase verpufft, und die Auszeichnung gut geführter Zoofachgeschäfte
kommt ebenfalls nicht voran. Zwar leistet der Verband allerhand und kann
auch in einigen Punkten, etwa bei der Novellierung des Tierschutzgesetzes
(siehe gesonderten Bericht auf Seite 27), respektable Erfolge vorweisen.
Nur: Selbst unter den Mitgliedern nimmt davon kaum jemand mehr Notiz, geschweige
denn andere Zoofachhändler. Die Leute haben andere Sorgen: die sinkende
Kaufkraft, das Ausbleiben der Kundschaft, der immer härtere Wettbewerb,
die ständigen Preiskämpfe usw. Allein 20 Zentralverbandsmitglieder
mußten 1997 ihr Geschäft aufgeben. Weitere 8 Unternehmen wurden
wegen Zahlungsunfähigkeit aus dem Mitgliederverzeichnis gestrichen.
Nicht wenigen ZZF-Mitgliedern steht wirtschaftlich das Wasser bis zum Hals.
Der Zentralverband kann seinen Mitgliedern im Kampf ums Überleben nur
wenig helfen. Er kann keine besseren Einkaufskonditionen mit der Industrie
aushandeln. Er kann nicht verhindern, daß sich immer mehr Branchenfremde
in den Heimtierbereich drängen. Er kann auch nicht die Expansion der
Freßnapf-Gruppe aufhalten, was einige Mitglieder gern hätten.
Deshalb ist sein Image im Zoofachhandel alles andere als gut. Was also tun?
Der ZZF-Landesverband Schleswig-Holstein/Hamburg stellte auf der Delegiertenversammlung
den Antrag, innerhalb der nächsten sechs Monate ein Konzept auszuarbeiten
(oder ausarbeiten zu lassen), wie das Image des Verbandes im Zoofachhandel
verbessert werden kann. Bevor sich eine große Mehrheit dafür
aussprach, wurde erst einmal gestritten, und zwar über die Frage nach
Sinn oder Unsinn eines Gütesiegels für gut geführte…
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