1996, Nr. 7-8, S. 36
MARKT
BBE-Handelsbericht
Vertreter: Inkompetent und wenig kulant?
Die Zeiten des "Kalten Kriegs" zwischen Industrie und Handel
sind auch in der Heimtierbranche längst vorbei. Man rückt enger
zusammen und arbeitet miteinander. Was nicht heißt, daß der
Handel mit allem, was von der Industrie kommt, zufrieden ist
Zu diesem Ergebnis kommt die BBE-Unternehmensberatung in ihrem neuesten
Handelsbericht, der zum großen Teil auf der Basis von Umfragen erstellt
wurde. 32 Prozent der befragten Unternehmen (neben dem Fachhandel auch Discounter,
Gartencenter und SB-Märkte) sind der Auffassung, daß das Verhältnis
zwischen Handel und Industrie in den vergangenen Jahren besser geworden
ist, 42 Prozent meinen gleich geblieben, und immerhin 26 Prozent halten
es für schlechter. Vor allem Zoofachhändler empfinden die Kontakte
zu den Herstellerfirmen als besser. Kooperationsbereitschaft, Konditionengestaltung,
Kundendienst, Lieferbereitschaft und Auswahl der Produkte - all diese Leistungen
von Seiten der Industrie haben sich nach Ansicht vieler Zoofachhändler
verbessert. Positiv gesehen werden im Handel unter anderem die Werbe- und
Verkaufsförderungsmaßnahmen der Industrie. Nach Meinung vieler
Händler habe vor allem die große Konkurrenz auf dem Heimtiermarkt
die einzelnen Hersteller dazu angehalten, mit ihren Absatzmittlern, also
dem Handel, intensiver zusammenzuarbeiten.
Eine derlei positive Ansicht wird allerdings von umsatzschwachen Zoofachhändlern
nicht geteilt. Diese beklagen vor allem die mangelnde Reklamationsbereitschaft
der Hersteller, eine schlechtere Betreuung und eine nachlassende Kulanz
- für viele Händler der Grund, sich einer Einkaufskooperation
anzuschließen. Weiter auf Kritik stoßen die zu hohen Abnahmekontingente
für Produkte im Heimtierbedarf-Segment, die die Hersteller dem Handel
durch ihre Geschäftspolitik auferlegen. Nach Meinung des Handels könnten
zudem einige Hersteller die Produkte viel kostengünstiger anbieten,
jedoch seien die Hersteller oftmals nicht bereit, ihre Kostenvorteile an
den Handel und letztlich an den Konsumenten weiterzugeben. Wenig Begeisterung
stößt gerade bei westdeutschen Zoofachhändlern die Vertretung
einzelner Hersteller vor Ort. Diese sei stark vernachlässigt worden,
was zu einem Rückgang der Kontakte geführt habe. Viele Vertreter,
so wird kritisiert, seien nur noch telefonisch ansprechbar. Ferner bescheinigten
einige Händler den Ansprechpartnern bei Herstellern und Lieferanten
oftmals Inkompetenz in Sachfragen. Desweiteren bemängeln 5…
MARKT
BBE-Handelsbericht
Vertreter: Inkompetent und wenig kulant?
Die Zeiten des "Kalten Kriegs" zwischen Industrie und Handel
sind auch in der Heimtierbranche längst vorbei. Man rückt enger
zusammen und arbeitet miteinander. Was nicht heißt, daß der
Handel mit allem, was von der Industrie kommt, zufrieden ist
Zu diesem Ergebnis kommt die BBE-Unternehmensberatung in ihrem neuesten
Handelsbericht, der zum großen Teil auf der Basis von Umfragen erstellt
wurde. 32 Prozent der befragten Unternehmen (neben dem Fachhandel auch Discounter,
Gartencenter und SB-Märkte) sind der Auffassung, daß das Verhältnis
zwischen Handel und Industrie in den vergangenen Jahren besser geworden
ist, 42 Prozent meinen gleich geblieben, und immerhin 26 Prozent halten
es für schlechter. Vor allem Zoofachhändler empfinden die Kontakte
zu den Herstellerfirmen als besser. Kooperationsbereitschaft, Konditionengestaltung,
Kundendienst, Lieferbereitschaft und Auswahl der Produkte - all diese Leistungen
von Seiten der Industrie haben sich nach Ansicht vieler Zoofachhändler
verbessert. Positiv gesehen werden im Handel unter anderem die Werbe- und
Verkaufsförderungsmaßnahmen der Industrie. Nach Meinung vieler
Händler habe vor allem die große Konkurrenz auf dem Heimtiermarkt
die einzelnen Hersteller dazu angehalten, mit ihren Absatzmittlern, also
dem Handel, intensiver zusammenzuarbeiten.
Eine derlei positive Ansicht wird allerdings von umsatzschwachen Zoofachhändlern
nicht geteilt. Diese beklagen vor allem die mangelnde Reklamationsbereitschaft
der Hersteller, eine schlechtere Betreuung und eine nachlassende Kulanz
- für viele Händler der Grund, sich einer Einkaufskooperation
anzuschließen. Weiter auf Kritik stoßen die zu hohen Abnahmekontingente
für Produkte im Heimtierbedarf-Segment, die die Hersteller dem Handel
durch ihre Geschäftspolitik auferlegen. Nach Meinung des Handels könnten
zudem einige Hersteller die Produkte viel kostengünstiger anbieten,
jedoch seien die Hersteller oftmals nicht bereit, ihre Kostenvorteile an
den Handel und letztlich an den Konsumenten weiterzugeben. Wenig Begeisterung
stößt gerade bei westdeutschen Zoofachhändlern die Vertretung
einzelner Hersteller vor Ort. Diese sei stark vernachlässigt worden,
was zu einem Rückgang der Kontakte geführt habe. Viele Vertreter,
so wird kritisiert, seien nur noch telefonisch ansprechbar. Ferner bescheinigten
einige Händler den Ansprechpartnern bei Herstellern und Lieferanten
oftmals Inkompetenz in Sachfragen. Desweiteren bemängeln 5…