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1996, Nr. 3, S. 34
HANDEL
Unterwasserkulturen und Eigenzüchtungen als Highlights
Das traditionsreiche Familienunternehmen Barth in Dessau (Sachsen-Anhalt)
war die größte Wasserpflanzengärtnerei der DDR. Der Seniorchef
Hans Barth, ein anerkannter Experte für Unterwasserkulturen, gilt als
erster und einer der erfolgreichsten Züchter von Aquarienpflanzen.
Zwei "Schwertpflanzen"-Züchtungen von Hans Barth (v.l.):
Echinodorus Ozelot, eine "prächtige und empfehlenswerte Sorte",
und deren Vorgängerin Echinodorus Leopard.
Nach einer schwierigen Umstellungsphase ist die moderne Firma heute eines
der innovativsten Unternehmen der Branche. Das Sortiment umfaßt 200
Arten, die Highlights bilden Unterwasserkulturen und Eigenzüchtungen.
Schon seit vier Generationen betreibt die Familie Barth am Rande von Dessau
eine Gärtnerei. Mit der Wasserpflanzenproduktion begann der heutige
Besitzer Hans Barth Anfang der 50er Jahre. Als er 1968 das Geschäft
von seinem Vater übernahm, war es schon eine spezialisierte Aquarienpflanzengärtnerei;
und zwar die einzige größere in der DDR.
Mit der Wende begann eine schwere Zeit für die Firma. Hans Barth meint:
"Hätten wir alles genau so gemacht, wie unsere neuen Konkurrenten,
wären wir heute pleite." Er konzentrierte sich auf Marktlücken
und den Ausbau eigener Stärken, vor allem Unterwasserkulturen und Eigenzüchtungen.
Bei der begrenzten Nachfrage in der DDR konnte Barth sich eine Konzentration
auf submerse Formen leisten, also auf Unterwasserkulturen. Die Aquaristikgärtnereien
im Westen dagegen, soweit sie sich nicht auf Importe beschränkten,
produzierten große Stückzahlen fast ausschließlich emers,
d.h. sie zogen Landformen mittels Hydrokultur. Hans Barth entwickelte die
Technologie für die Unterwasserkultur weitgehend auf sich selbst gestellt,
durch Versuch und Irrtum. Er erläutert: "Unterwasserkulturen sind
zwar schwieriger zu beherrschen als Überwasserkulturen. Aber dafür
sind die Ergebnisse auch besser: Die Pflanzen sehen schon so aus, wie später
im Aquarium. Außerdem sind sie oft attraktiver als Landformen."
Seine in fünf Jahrzenten gesammelten Erfahrungen hat er in einem Buch
(Pflanzen fürs Aquarium. Urania-Verlag, 1990) festgehalten, gemeinsam
mit dem renommierten Aquarianer Stallknecht. Für seine Verdienste um
die Wasserpflanzenkultur erhielt schon Anfang der 70er Jahre eine Pflanze
seinen Namen: Echinodorus barthii. Als Fachreferent kann Barth bei weitem
nicht allen Einladungen folgen, die bei ihm eingehen.
Das neue Gewächshaus für Hydrokultur mit geschlossenem…
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