Schweres Jahr für den stationären Zoofachhandel

Eine Art Bauchlandung erlebte der stationäre Zoofachhandel im zurückliegenden Jahr. Eine der wenigen positiven Entwicklungen war die gestiegene Zahl der Katzen. Entsprechend gab es auch bei Katzenfutter und -zubehör Umsatzzuwächse.(Quelle: Katja Gusevao, Pixabay)
Eine Art Bauchlandung erlebte der stationäre Zoofachhandel im zurückliegenden Jahr. Eine der wenigen positiven Entwicklungen war die gestiegene Zahl der Katzen. Entsprechend gab es auch bei Katzenfutter und -zubehör Umsatzzuwächse.
16.04.2025

Die deutsche Heimtierbranche hat trotz der angespannten Wirtschaftslage auch 2024 ihren Gesamtumsatz von über 7 Mrd. Euro aus dem Vorjahr halten können. Der stationäre Fach- und Lebensmitteleinzelhandel (LEH) verzeichnete mit einem Umsatz von knapp 5,4 Mrd. Euro sogar ein leichtes Plus von 0,9 Prozent. Hinzu kamen gut 1,5 Mrd. Euro über den Onlinehandel (+ 14,5 Prozent gegenüber 2023) sowie 145 Mio. Euro für Wildvogelfutter (-9,9 Prozent). Das geht aus den aktuellen Marktdaten des Industrieverbandes Heimtierbedarfs und des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe hervor.

Mit einem Umsatzrückgang von über 188 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr war der stationäre Zoofachhandel der große Verlierer des zurückliegenden Jahres. Das kam nicht überraschend und spiegelt die derzeit eher gedämpfte Stimmung im Fachhandel wider. Während der Rückgang beim Heimtierzubehör mit 16 Mio. Euro noch einigermaßen glimpflich ausfiel, büßte der Vertriebskanal bei Tiernahrung gegenüber dem Vorjahr 172 Mio. Euro ein. Damit verlor der Zoofachhandel auch an Marktanteilen und fiel bei Tiernahrung auf 35 Prozent zurück (-2 Prozent). Der LEH dagegen konnte seinen Marktanteil um zwei Prozent auf 65 Prozent steigern. Beim Heimtierzubehör bleibt der stationäre Zoofachhandel mit einem Marktanteil von 77 Prozent zwar der wichtigste Vertriebskanal, büßte aber 2024 gegenüber dem Lebensmittelhandel ein Prozent an Marktanteil ein.

 

Gewinner und Verlierer

Trotz des stagnierenden Marktes gab es unter den Warengruppen Gewinner und Verlierer. Bei der Heimtiernahrung steigerte die Kategorie Katzenfutter den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent auf 2,285 Mrd. Euro. Bei Hundefutter gab es einen leichten Umsatzrückgang (1,759 Mrd. Euro; -0,7 Prozent), bei Vogelfutter fiel der Umsatzrückgang mit 4,1 Prozent auf 71 Mio. Euro schon deutlicher aus. Besonders deutlich verlor die Kategorie Kleintierfutter, die 2024 um 7,9 Prozent auf 82 Mio. Euro zurückging. Positiv entwickelte sich 2024 dagegen die Kategorie Zierfischfutter (62 Mio. Euro; +3,3 Prozent).

Beim Heimtierzubehör gab es bis auf die Kategorien Katzenzubehör und Katzenstreu, die gegenüber 2023 um 0,4 Prozent bzw. 7,1 Prozent zulegten, deutliche Umsatzrückgänge. Besonders drastisch fielen diese bei Ziervögeln (-10 Prozent) und Kleintiere (-8,3 Prozent) aus. Hundezubehör (-4,9 Prozent) und Aquarienzubehör (-6,2 Prozent) gaben beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls nach.

Die Zahl der Heimtiere in Deutschland gaben IVH und ZZF für 2024 mit 33,9 Mio. an. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 400.000 Tiere. Während die Zahl der Katzen gegenüber 2023 sogar nochmals um 200.000 auf 15,9 Mio. gestiegen ist, bleib die Zahl der Hunde mit 10,5 Mio. konstant. Deutliche Rückgänge gab es bei der Zahl der Kleintiere und Ziervögel (jeweils -300.000), Aquarien und Gartenteiche (jeweils -200.000) und Terrarien (-100.000). In 44 Prozent aller Haushalte wurden 2024 Heimtiere gehalten (2023: 45 Prozent).

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