Fressnapf kündigt eine strategische Reorganisation seines deutschen Firmensitzes in Krefeld in ein internationales Support-Center an. Ziel der Neuausrichtung ist es, das Unternehmen für seine europäische Expansion und für internationales Wachstum bestmöglich aufzustellen. Dabei will Fressnapf von Krefeld aus die lokalen Einheiten in den Ländern optimal unterstützen und das Unternehmen noch stärker an individuellen Bedürfnissen der Kunden ausrichten.
Zentrale Funktionen sollen abgebaut werden und gleichzeitig die Aktivitäten in den einzelnen Ländern gestärkt werden. Dies beinhaltet auch die Übertragung von mehr Verantwortung an die regionalen Zentralen und schlankere Prozesse am Standort in Krefeld. In der Folge wurden auch Anpassungen in Management- und Teamstrukturen vorgenommen und z. B. Doppelstrukturen entzerrt. Gleichzeitig wurden vereinzelt Arbeitsverträge, die den zukünftigen Strukturen nicht länger entsprechen, im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. Dies soll weniger als ein Prozent aller Mitarbeitenden von Fressnapf betreffen, betont das Krefelder Unternehmen.
Peter Pritchard, Interim-CEO bei Fressnapf, erläutert: „Der Schlüssel zu erfolgreichem Wachstum liegt darin, flexibel zu sein und auf lokale Marktbedürfnisse einzugehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Entscheidungen vor Ort getroffen werden müssen, da unsere Teams vor Ort ihre Kunden am besten kennen.“
Fressnapf-Gründer und Inhaber Torsten Toeller bekräftigt: „Wir wollen unsere Marktposition als paneuropäischer Champion nachhaltig stärken und ausbauen. Um uns bestmöglich für die Zukunft und für beschleunigtes Wachstum aufzustellen, müssen wir uns von innen heraus erneuern. Mit der Neuorganisation der Zentrale gehen wir diesen Weg nun konsequent weiter.“
Die Neuausrichtung der zentralen Organisation von Fressnapf ist Teil einer strategischen Transformation des Unternehmens, um sowohl organisch als auch durch zukünftige M&A-Aktivitäten weitere Marktanteile in Europa zu gewinnen. Das Unternehmen hat in jüngster Zeit seine europäische Präsenz durch strategische Akquisitionen erweitert, darunter die Jumper Groep in den Niederlanden und die anstehende Übernahme von Arcaplanet in Italien (pet berichtete).
Für die Akquisition von Arcaplanet sowie zur Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten hat sich Fressnapf erstmals für eine kapitalmarktorientierte Finanzierung entschieden und – trotz des zuletzt recht wettbewerbsintensiven Marktumfelds – Ende Oktober erfolgreich eine vorrangig unbesicherte Anleihe in Höhe von 800 Mio. Euro mit einer Laufzeit von sieben Jahren platziert. Aufgrund der starken Investorennachfrage, die zu einer mehrfachen Überzeichnung des Orderbuchs führte, wurde der finale Kupon auf 5,25 Prozent festgelegt. Die neue Finanzierung umfasst zudem eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 300 Mio. Euro.