Nach der spürbaren Aufhellung im Vormonat zeigt die Verbraucherstimmung im Mai ein eher uneinheitliches Bild, wie die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Mai 2023 zeigen. Während die Einkommenserwartung zum achten Mal in Folge zulegt, müssen sowohl Anschaffungsneigung als auch Konjunkturerwartung leichte Einbußen hinnehmen. „Die Verbraucherstimmung zeigt momentan keinen klaren Aufwärtstrend. Folglich hat sich auch der Anstieg des Konsumklimas wieder etwas verlangsamt,“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Eine niedrigere Sparneigung hat in diesem Monat den Stillstand bei der Erholung des Konsumklimas verhindert. Die Konsumstimmung liegt aber weiterhin unter dem niedrigen Niveau des Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns.“
Eine weitere wesentliche Stütze für die leichte Erholung des Konsumklimas ist die Einkommenserwartung. Der Einkommensindikator legt im Mai ebenfalls zum achten Mal in Folge zu. Vor allem die Erwartungen an signifikant höhere, tarifliche Einkommenszuwächse sind für das optimistischere Stimmungsbild verantwortlich. Weiterhin deutet das nach wie vor sehr niedrige Niveau des Konsumklimas laut den Experten aber darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen wesentlichen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten wird.
Hohe Preise für die Lebenshaltung verunsichern die deutschen Verbraucher weiterhin. Somit blieben sie weiter überaus zurückhaltend bei ihren Anschaffungen. Hinzu komme, dass die gegenwärtigen Diskussionen um das neue Heizungsgesetz der Regierung vor allem den Immobilienbesitzern Sorgen bereite. Dies dürfte die Konsumneigung laut GfK zusätzlich belasten.
Nach Ansicht der Marktforscher sind die Konsumenten augenscheinlich unsicher, wie sich die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten entwickeln wird. Zwar werde eine Rezession in diesem Jahr wahrscheinlich vermieden werden können, aber auch eine spürbare Belebung der Konjunktur scheint in weiter Ferne.