Durch die zunehmende Anzahl überdurchschnittlich warmer Wintertage werden heimische Amphibien immer häufiger in ihren Winterquartieren geweckt. Das geht den Tieren an die Substanz. Darauf weist das Onlineportal Wetteronline in einer aktuellen Pressemitteilung hin.
„Um mehr als 1,5 Grad ist die Temperatur seit 1992 in den Wintermonaten in Deutschland angestiegen, kalte Winter mit langen Frostperioden sind sehr selten geworden. Erst kürzlich wurden zum Jahreswechsel Temperaturen gemessen, die jahreszeitlich gesehen eher in einen April oder Mai passen“, stellt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von Wetteronline fest.
Die Amphibien wachen bei solch überdurchschnittlich hohen Temperaturen in den Wintermonaten immer häufiger wieder auf. Sandra Honigs, stellvertretende Direktorin und Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf, erklärt: „Das außerplanmäßige Erwachen ist für die Amphibien ein großes Dilemma. Es ist besonders kräftezehrend, da unter anderem das Futter, das die Lurche benötigen würden, nicht vorhanden ist. Für zahlreiche Wirbellose, die normalerweise auf dem Speiseplan unserer heimischen Frosch- und Schwanzlurche stehen, wie Mücken, Fliegen oder Regenwürmer, ist es tatsächlich noch viel zu kalt.“
Brechen nun plötzlich wieder Frostnächte herein, werden die erwachten Amphibien kalt überrascht und erfrieren. Auf diese Weise werden Populationen empfindlich dezimiert. „Es ist abzuwarten, wie rasch sich die Tiere an diesen Wandel anpassen können“, gibt so Sandra Honigs zu bedenken.