Probleme in den Lieferketten, hohe Inflation und zunehmende Kaufzurückhaltung, Rohwarenknappheit und immer noch Corona: die derzeitigen Herausforderungen gehen auch an Europas führender Zoofachhandelskette Fressnapf nicht spurlos vorbei. „Wir sind derzeit leicht unter Plan, wachsen aber im Vergleich zum Vorjahr in allen Ländermärkten, auch auf vergleichbarer Fläche“, sagt Fressnapf-Inhaber Torsten Toeller am Rande der Eröffnung des ersten rumänischen Fressnapf-Marktes gegenüber pet.
Mit Heimtiernahrung erziele Fressnapf nach wie vor Umsatzzuwächse im gewohnten Umfang, so Toeller. Dieser Bereich macht in den Fressnapf- und Maxi-Zoo-Märkten ca. zwei Drittel des Gesamtumsatzes aus. Im Zubehörbereich verzeichne die Fachhandelsgruppe dagegen derzeit ein leichtes Minus. Auffallend sei auch, so der Fressnapf-Boss, dass das Wachstum in nahezu allen Auslandsmärkten höher sei als auf dem deutschen Heimatmarkt. Er hält dafür auch das Phänomen der „German Angst“ für mitverantwortlich, eine diffuse Angst vieler Deutschen vor der weiteren Zukunft, wie sie in anderen Ländern derzeit kaum oder gar nicht zu beobachten sei.
Nachdem Fressnapf in den zurückliegenden Wochen die Weichen für ein starkes Wachstum in Südosteuropa gestellt hat, denkt Fressnapf derzeit auch wieder über einen erneuten Markteintritt in den Niederlanden nach. Einen genauen Zeitpunkt nannte Toeller noch nicht. Nachdem sich Fressnapf 2001 an der niederländischen Zoofachhandelskette Jumper beteiligt hatte, zog sich das Unternehmen einige Jahre später wieder aus dem Nachbarland zurück und zog andere Expansionsziele vor. Nun ist ein Neustart in Sicht. Wie in Südosteuropa und im Alpenraum präferiert Fressnapf auch im Beneluxraum einen Partnerverbund, von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg mit einem gemeinsamen Management-Team und einem Headquarter.