Mehrwertsteuersenkung

Fressnapf und Das Futterhaus beraten noch

Das große Rechnen beginnt
Nach dem Beschluss der Bundesregierung, die Mehrwertsteuersätze zeitlich begrenzt zu senken, hat in den Handelszentralen das große Rechnen begonnen.
05.06.2020

Die großen Lebensmittelhändler Aldi Nord und Süd, Edeka und Rewe haben verkündet, dass sie die für den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember beschränkten niedrigeren Mehrwertsteuersätze an die Kunden weitergeben und die Preise im Juli senken wollen. Für bare Münze sollte man diese Ankündigung allerdings nicht nehmen, denn letztlich dürfte zur Sicherung der Marge die Mehrwertsteuersenkung nicht bei allen Produkten gleichermaßen weitergegeben werden. Die Händler werden vielmehr dieses Instrumentarium bewusst einsetzen, um die Nachfrage nach bestimmten Produkten, die in der Krise nicht so stark gekauft wurden, wieder anzuheizen. Alles dürfte auf eine Mischkalkulation hinauslaufen. Nach der schnellen und einmütigen Entscheidung der großen Lebensmittelhändler ist damit zu rechnen, dass sich auch die führenden Zoofachhandelsgruppen nicht grundsätzlich anders entscheiden werden. Im Moment halten sich Das Futterhaus und Fressnapf allerdings mit verbindlichen Statements noch zurück und verweisen auf noch nicht getroffene Entscheidungen. "Die geplante Mehrwertsteuersenkung ist ein großes Thema, dessen Umsetzung intern besprochen und geplant werden muss", lautet die Auskunft aus der Pressestelle von Das Futterhaus. Eine ähnliche Auskunft gibt es von Fressnapf: "Die Thematik wird derzeit bei uns intern und unter Berücksichtigung der Kundenbelange diskutiert. Ein Ergebnis wird aber frühestens in den kommenden Tagen vorliegen."
Während zu erwarten ist, dass die größeren Zoofachhandelsunternehmen die Mehrwertsteuersenkung zum großen Teil an ihre Kunden in Form von Rabatten und Sonderaktionen weitergeben werden, dürften manche kleinere Fachgeschäfte, die während der Corona-Pandemie stärker als die Ketten gebeutelt wurden, die Ersparnis einbehalten. Die Bundesregierung hat am 3. Juni beschlossen, dass Teil des geplanten Konjunkturpakets zur Bekämpfung der Corona-Folgen eine zeitlich begrenzte  Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes sein soll. Der Mehrwertsteuersatz soll von 19 Prozent auf 16 Prozent, beziehungsweise von sieben Prozent auf fünf Prozent gesenkt werden. Die Senkung soll nur temporär vom 1. Juli bis zum 31. Dezember dieses Jahres gelten.
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