Die Erfolgsgeschichte beginnt 1969 in der Person von Kurt Landes. Als leitender Mitarbeiter des Gartencenters Pflanzen-Kölle in Stuttgart-Zuffenhausen überraschte er eines Tages die Inhaberfamilie mit der Idee, auf der Verkaufsfläche des Gartencenters einen Streichelzoo mit Kaninchen und Nagern einzurichten.Sein Gedanke war, dass hier Kinder mit den Tieren spielen und sie streicheln können, während ihre Eltern in Ruhe im Gartencenter einkaufen. Der Streichelzoo kam bei den Kunden so gut an, dass Kurt Landes noch im selben Jahr auch in der Heilbronner Filiale von Pflanzen-Kölle ebenfalls einen Streichelzoo einrichtete.
Kölle Zoo ist geboren
Lebende Tiere im Gartencenter - das Konzept kam gut an! Kurt Landes entwickelte seine Idee weiter und erweiterte seine Abteilungen rund um die Streichelzoos um Futter und Zubehör, zunächst nur für Nager, später auch für Hunde und Katzen. Bald entstanden daraus zwei erfolgreiche und eigenständige Zooabteilungen, die später zu selbständig geführten Zoogeschäften innerhalb der beiden Gartencenter und 1984 komplett herausgelöst wurden. Dass es sich bei Kölle Zoo um etwas ganz besonderes handelte, wurde spätestens deutlich, als die Heilbronner Filialen 1995 im Stadtteil Böckingen auf 1.600 m² zusammengelegt wurden. Bereits hier schrieb die Fachpresse: "Der wohl schönste Zoofachmarkt Deutschlands." 1998 folgte der dritte Markt, diesmal im nahen Karlsruhe.
Schlag auf Schlag folgten dann ab 2003 die Neueröffnungen. Bis heute als Exot innerhalb der Kölle Zoo-Fachhandelskette gilt der 2006 eröffnete Standort im westfälischen Münster, der jedoch erstmals auch einen Tierarzt und einen Hundesalon bot. Und das Jahr 2009 geht sicherlich als das Jahr mit den meisten Neueröffnungen in die bisherige Geschichte des Unternehmens ein: Der achte Standort eröffnete in Villingen-Schwenningen im Gartencenter Späth auf 1.000 m² Fläche, gefolgt vom Standort Nr. 9 in Balingen, Nr. 10 in Weiterstadt und Nr. 11 in Weil/Rhein.
Auftritt Matthias Pohl
Das Jahr 1980 war ein ebenfalls entscheidendes für Kölle Zoo. Denn es stand ein junger Mann bei Kurt Landes im Geschäft. Er wollte mithelfen, sich ein Taschengeld verdienen. Es war der Schüler Matthias Pohl, 14 Jahre jung. Er putzte Aquarien und räumte Ware ein. Niemand ahnte zu dieser Zeit, dass hier der spätere Geschäftsführer den Putzlappen schwang. Kurt Landes hatte in ihm einen Ziehsohn gefunden, den er fortan unter seine Fittiche nahm und dessen Berufsleben maßgeblich beeinflussen sollte.
Dass Matthias Pohl seinen Ziehvater Kurt Landes eines Tages beerben wird, wurde schon früh klar. Das operative Geschäft von Kölle Zoo als geschäftsführender Gesellschafter übernahm Matthias Pohl schließlich im Mai 2002.
Kurt Landes kann bis heute nicht von der so geliebten Heimtierbranche lassen: Er trat 2012 dem Händlerbeirat des Aquaristikherstellers Eheim bei, gehört bis heute dem Vorstand des BNA an und wird zudem auf zahlreichen Aquaristikmessen und Börsen als begeisterter Besucher gesehen - einmal Heimtier, immer Heimtier!
Fressnapf kommt ins Spiel
Zum Ende des Jahres 2000 der Paukenschlag mit einer Nachricht, die innerhalb der Branche so schnell niemand erwartet hatte: Kölle Zoo schließt sich mit allen Märkten der Fressnapf-Gruppe an. In pet wurde diese Entwicklung in der Ausgabe 1/2001 mit "Eine Elefantenhochzeit mit Folgen" überschrieben. Die Branchenkollegen wunderten sich, denn bis dahin galt Geschäftsführer Kurt Landes als glühender Verfechter der Sagaflor-Gruppe, war Mitglied im Aufsichtsrat mit Auszeichnung und eine Art Galionsfigur der Baunataler Fachhandelskooperation.
Für Fressnapf allerdings bedeutete der Anschluss von Kölle Zoo einen erheblichen Kompetenz- und Imagegewinn sowie den gleichzeitigen Einstieg in die Erlebnismarkt-Schiene. Eine eigene Schiene sollte gemeinsam aufgebaut werden, wurde verlautbart, als Name galt lange Zeit "Maxi-Zoo" als Favorit. Und auf personeller Ebene wurde sogar gemutmaßt, dass Matthias Pohl in die Fressnapf-Geschäftsführung einsteigen würde. Dass es bis heute ganz anders gekommen ist, wird seine Gründe haben. Kölle Zoo allerdings baute das eigene Filialnetz mit bis dato fast 30 Fressnapf-Standorten weiter aus, die meisten davon als so genannte Satellitenstandorte um Kölle Zoo-Märkte herum angegliedert.
Die Liebe zum Tier
Die Kompetenz für das Tier in allen Märkten der Fachhandelsgruppe wird branchenintern als ausschlaggebend für den guten Ruf und den Erfolg des Unternehmens gewertet. Dabei wurden die Tiere - ganz gleich, ob der Zierfisch für wenige Euro oder das Papageienpaar für mehrere tausend Euro - bei Kölle Zoo nie über den Preis verkauft, sondern immer über Kompetenz und Beratung.
Ein Beispiel: Zu einer Zeit, als Hamster vielerorts für 5,- Euro verkauft wurden, betonte Matthias Pohl in seinem Vortrag auf dem Heimtierkongress in Wiesbaden, dass im Kölle Zoo ein Mehrfaches für Hamster bezahlt werde und man sich dennoch nicht über mangelnden Absatz beklagen könne. Unvergessen auch das Engagement für Papageien und die damit verbundene Kooperation mit dem Loro-Parque auf Teneriffa, die im Oktober 2001 auf einer Pressekonferenz in Stuttgart bekanntgegeben wurde.
Auch das Thema Koi wurde aufgegriffen und konsequent ausgebaut. Auf den regelmäßigen Reisen nach Japan zu den bekanntesten Züchtern wurden immer wieder auch Kunden mitgenommen, die sich dann vor Ort ihre Fische aussuchen konnten. Damit hat sich Kölle Zoo ein Standbein in der Koi-Szene geschaffen, um das das Unternehmen von vielen Marktteilnehmern beneidet wird. Ebenso in Kreisen der Aquarianer gilt Kölle Zoo bis heute als Kompetenz und Fundgrube für Zierfische, die weit über das viel diskutierte Standardsortiment hinausgehen.
Dafür wurde die Fachhandelsgruppe von der Redaktion des im Dähne Verlag erscheinenden Magazins aquaristik im April 2018 mit dem aquaristik-Award ausgezeichnet.
Blick nach vorne
Dass man sich bei Kölle Zoo auf dem Erfolg ausruhen würde, kann den Machern in Schiweberdingen nicht nachgesagt werden. Wurde in den vergangenen Jahren die Einrichtung der hauseigenen Barf-Abteilungen "Lotti's Häppchen" mit Konsequenz vorangetrieben, berichtete Matthias Pohl 2018 auf der International Pet Conference in Budapest über das neue Verkaufsflächenkonzept "Village", das bereits bei den laufenden Neueröffnungen umgesetzt wird.
Zwei Männer, eine Mission - Matthias Pohl und Kurt Landes (hier: 1996) haben Kölle Zoo aufgebaut.
Für so manche Branchengröße war Kölle Zoo das Sprungbrett, hier Oliver Knott (rechts) bei seinem Einstieg in Karlsruhe.
Drei Neueröffnungen 2009, hier die Übernahme des Standorts von Zoo Reinhard in Villingen-Schwenningen.
Mit der Eröffnung in Ludwigshafen im August 2003 verließ Kölle Zoo erstmals die Heimatregion Baden Württemberg.
Auf der International Pet Conference 2018 in Budapest stellte Matthias Pohl seine neuesten Konzepte vor.