Herzlichen Glückwunsch zum 70-jährigen Bestehen Ihres Unternehmens! In einer Zeit, in der immer mehr Investoren in mittelständische Betriebe einsteigen, sind Familienunternehmen wie das Ihre eher selten geworden. Ich denke, auch in den nächsten Jahrzehnten wird Dehner in Familienbesitz bleiben...
Selbstverständlich! Der Übergang von meinem Vater auf mich hat wunderbar funktioniert. Dehner ist heute in dritter Generation familiengeführt, und wir haben noch viel vor.
Wie positioniert sich Dehner im Jahr 2017 und für die Zukunft?
Wir werden unsere Marktposition als führender Cross-Channel-Händler der Gartencenter-Branche konsequent ausbauen und unser Wachstum dynamisch vorantreiben.
Als Ziele Ihrer großen Jubiläumskampagne nannten Sie zu Beginn des Jahres die Gewinnung neuer Kundenpotenziale und einen noch größeren Bekanntheitsgrad Ihrer Marke. Sind im bisherigen Verlauf der Kampagne diese Ziele erreicht worden?
Mit unserer Jubiläumskampagne haben wir den Werbeimpuls über alle Kanäle erhöht und unseren Bekanntheitsgrad weiter gesteigert. Die TV-Spots in Deutschland und Österreich, aber auch die neu eröffneten Standorte haben für viel Aufmerksamkeit gesorgt.
Dehner hat sich im vorigen Jahr mit der rechtlichen Verselbständigung der Geschäftsbereiche zu Profit-Centern komplett neu aufgestellt. Welche Vorteile versprechen Sie sich von dieser Umstrukturierung?
Wachstum braucht die richtigen Strukturen. Mit der Holdingstruktur haben wir wichtige Weichen für die Zukunft des Unternehmens gestellt. Durch die erhöhte Transparenz können wir nicht nur effizienter agieren, sondern uns noch stärker auf die Leistungsfähigkeit der einzelnen Bereiche fokussieren.
Die Gewerkschaft und der Betriebsrat befürchten, dass Dehner in den nächsten Jahren Geschäftsbereiche verkaufen oder auslagern könnte. Ist diese Befürchtung berechtigt?
Nein. Ein Beispiel: Nehmen Sie allein den Wettbewerbsvorteil unserer eigenen Logistik mit Zentrallager. Die Lieferfähigkeit im Bereich der Frische ist eine unserer Kernkompetenzen. Solche Stärken werden wir künftig weiter ausbauen.
Dehner betreibt derweil über 125 Standorte in Deutschland und Österreich und hat in diesem Jahr ein kräftiges Expansionstempo eingelegt. Wie viele Neueröffnungen streben Sie in den nächsten Jahren an?
Wir können uns pro Jahr durchaus fünf bis sieben neue Märkte vorstellen. Neben dem organischen Wachstum setzen wir auch auf Übernahmen bestehender Gartencenter, die wir unter der Marke Dehner weiter betreiben.
Dehner hat seinen Fokus derzeit noch eindeutig in Süddeutschland und Österreich. Halten Sie den Markt nördlich der Main-Linie schon für gesättigt, oder streben Sie auch dort eine verstärkte Expansion an?
Wir verdichten in Österreich und Süddeutschland, werden aber auch national gezielt expandieren.
Mancher Ihrer Wettbewerber hat in den zurückliegenden Jahren den Bereich Zoo reduziert. Bei Dehner dagegen hat dieses Segment stark an Bedeutung gewonnen. Welche Strategie und Zielsetzung verfolgen Sie hiermit?
Dehner setzte von Beginn an auf die Verbindung von Pflanzen und Tieren. Der Handel mit lebenden Tieren nimmt in unserem Unternehmen seit Jahrzehnten eine besondere Rolle ein. Der Bereich Zoo gehört zum Dehner-Gesamtkonzept und ist ein wichtiger Sortimentsbaustein, den wir künftig weiter stärken wollen.
Eigenmarken nehmen im Heimtiersortiment Ihrer Standorte eine immer größere Bedeutung ein. Wie viel Prozent am Gesamtumsatz des Heimtierbereichs sehen Sie für Ihre Eigenmarken als ideale Größe?
Dehner Hilfsfonds unterstützt Tafeln
Die gemeinnützige Stiftung Dehner Hilfsfonds für Menschen in Not unterstützt auch dieses Jahr Tafeln in Deutschland und vergleichbare soziale …
Durch die Preistransparenz im Internet sind die Margen bei vielen Marken stark unter Druck geraten. Daher werden Eigenmarken auch für uns immer wichtiger. Jenseits des wirtschaftlichen Aspekts müssen Eigenmarken natürlich immer eine strategisch sinnvolle Ergänzung der Produktpalette sein. Wer seine Kosten stationär erwirtschaften möchte, kommt um einen höheren Eigenmarkenanteil langfristig nicht herum.
Streben Sie mittel- und langfristig an, auch Eigenmarken im Heimtierzubehör- und Pflegebereich einzuführen? Oder sehen Sie darin wenig Sinn?
Das ist ein durchaus interessantes Segment. Wir können uns gut vorstellen, diesen Bereich künftig stärker zu besetzen.
Die Tierhaltung im Zoofachhandel ist in den vergangenen Jahren etwas ins Gerede gekommen. Wie sieht Ihr Tiermanagement für die Dehner-Standorte aus?
Die öffentliche Diskussion über den Tierverkauf im Handel nehmen wir sehr ernst. Tierschutz hat bei uns oberste Priorität. Nur mit bestem Tiermanagement werden wir der Marke Dehner gerecht. Unser hoher Anspruch an den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren wurde in einem eigenen Tierkodex formuliert. Er dient seit Jahren als verbindlicher Leitfaden für alle Lieferanten und Mitarbeiter und legt den Standard für die Tierhaltung in den Dehner-Märkten fest. Zu den wichtigsten Punkten zählt die Verantwortung für das Wohlbefinden der Tiere - dazu müssen sich auch unsere Lieferanten und Züchter verpflichten. Bei den Reptilien haben wir jedoch ein umfassendes Konzept aufgelegt, das den stufenweisen Ausstieg aus dem Handel mit Terrarientieren beinhaltet. Wir haben das Angebot stark einschränkt und verkaufen in neuen Filialen ausschließlich Schildkröten (siehe auch Bericht auf den Seiten 30+31).
Dehner-Geschäftsführer Georg Weber kann sich zukünftig pro Jahr fünf bis sieben neue Märkte vorstellen.
Tierschutz hat bei Dehner oberste Priorität, betont Weber.
Eigenmarken werden für die Gartencenterkette immer wichtiger.