Wie man sät, so erntet man, heißt es schon in der Bibel. Dehner-Gründer Georg Weber hat diese Lebensweisheit früh beherzigt und machte aus seinem Hobby Samenanzucht ein Unternehmen, das in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiert und bestens für die Zukunft aufgestellt ist.
Inspiriert haben dürfte ihn der Betrieb seiner Schwiegereltern. Dieser vertrieb neben Lebensmitteln auch Sämereien. Georg Weber übernahm nach der Heirat mit Albertine Dehner die Abteilung Sämereien der Lebensmittelgroßhandlung. Da es in den Nachkriegszeiten, als noch viele Menschen selbst Gemüse anpflanzten, schwierig war, Saatgut zu beschaffen, beabsichtigte Georg Weber, eine eigene Saatgutproduktion ins Leben zu rufen. Zusammen mit seiner Frau gründete er am 1. August 1947 die Firma Dehner & Co. Samenzucht - Samengroßhandel als Zweipersonen-Betrieb.
70 Jahre später: Die Firma Dehner beschäftigt rund 5.500 Mitarbeiter und ist mit 125 Standorten in Deutschland und Österreich Europas größter Gartencenterbetreiber. Die erste Filiale ist schon 1949 in Georg Webers Heimatstadt Augsburg eröffnet worden. Das Geschäft in der dortigen Annastraße 1 ging als A1 in die Firmengeschichte ein und ebnete den Weg zur führenden Gartencenterkette Deutschlands.
Gartencenter statt Ladengeschäfte
Von Anfang an zeichnete sich das Unternehmen dadurch aus, frühzeitig Trends aufzuspüren und dafür flexible und praktische Lösungen zu schaffen. Als zum Beispiel in den 60er Jahren der Lebensstandard in der Bevölkerung in die Höhe ging und sich die bisher reinen Nutzgärten mehr und mehr in blühende Ziergärten verwandelten, erweiterte Dehner kurzerhand sein Sortiment um den Geschäftsbereich Pflanzen. Frühzeitig erkannte Georg Weber auch, dass die Ladengeschäfte in den Innenstädten für die steigenden Kundenansprüche der Hobbygärtner zu klein waren. Deshalb entschloss er sich vorausschauend dazu, große und modern ausgestattete Gartencenter zu errichten, die neben Sämereien, Pflanzen, Gartengeräten und Pflanzenpflegeprodukten auch neue Sortimentsgruppen wie Boutiqueartikel, Großkeramik, Gartenmöbel und Weihnachtsschmuck anboten. Unweit der Firmenzentrale in Rain, die schon 1957 gekauft wurde, errichtete Dehner auf einer Fläche von 150.000 m2 eine neue Container-Baumschule mit über zwei Millionen Pflanzen, die auch die zunehmende Nachfrage von Hobbygärtnern nach Nadelhölzern und weiteren Immergrünen befriedigte.
Pionier bei Eigenmarken
Früher als viele andere Handelsunternehmen begann Dehner in den 80er und 90er Jahren mit der Entwicklung von Eigenmarken, die immer mehr Warengruppen erfassten und gekennzeichnet waren durch verlässliche Qualität und einen günstigen Preis. In diese Zeit fiel auch der Ausbau des Segments Heimtier.
Dahinter stand die Erkenntnis, dass ein Großteil der Gartenbesitzer auch Heimtiere wie Hunde und Katzen besitzt. 2010 wird Dehner Zoo sogar ein eigener Geschäftsbereich mit einem eigenen Logo. In den 80er Jahren erhielten die Standorte mit der Einführung des Pagoden-Baustils ihr unverwechselbares Aussehen, das sie sofort als Dehner-Gartencenter erkennen lässt.
Generationswechsel
Eine Zäsur in der Unternehmensgeschichte stellte für das Unternehmen das Jahr 1986 dar. Der Firmengründer Georg Weber, der nicht nur als Unternehmer, sondern auch für seine Verdienste um das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Region sehr geachtet war, ist am 17. Oktober in Rain verstorben. Die Nachfolge übernahmen sein Sohn Albert Weber und dessen Schwager Georg Wersing. Die Wachstumsstrategie des Unternehmens wurde auch in den folgenden Jahren konsequent fortgesetzt. In Hofheim bei Frankfurt eröffnete Dehner 1994 seinen 50. Gartencenter-Standort. Zwei Jahre später wagte das Unternehmen die Expansion nach Österreich: Der erste Standort im Nachbarland wurde im April 1996 in Pasching eröffnet. Ebenfalls 1996 ging am Firmensitz Rain das renommierte Dehner Blumen Hotel an den Start, das sich in der Region schnell zum Treffpunkt für private und geschäftliche Anlässe entwickeln sollte. Ein Jahr später feierte die Gartencentergruppe ihr 50-jähriges Firmenjubiläum.
Dehner Hilfsfonds unterstützt Tafeln
Die gemeinnützige Stiftung Dehner Hilfsfonds für Menschen in Not unterstützt auch dieses Jahr Tafeln in Deutschland und vergleichbare soziale …
Im neuen Jahrtausend
Auch nach der Jahrtausendwende setzte Dehner seinen Erfolgsweg konsequent fort. Noch vor der Euro-Einführung im Jahr 2002 gelang es dem Unternehmen, beim Umsatz die Milliarden-DM-Grenze zu überschreiten. Am 21. Juni 2002 wurde der Dehner-Blumenpark in Rain eröffnet. Auf einer Fläche von 115.000 m2 bot das Unternehmen seinen Kunden neben einem Erlebnis-Gartencenter auch prächtige Schauanlagen und ein vielfältiges gastronomisches Angebot - ein Ort zum Verweilen war entstanden. 2007 folgte in Hannover-Langenhagen die Eröffnung des 100. Gartencenters.
Dass Dehner auch sozial aktiv ist, beweist unter anderem der Dehner Hilfsfonds für Menschen in Not, eine mildtätige und gemeinnützige Stiftung, die 2001 von der Inhaberfamilie ins Leben gerufen wurde. Der Dehner-Fonds hat sich zum Ziel gesetzt, finanzielle Hilfestellung für unverschuldet in Not geratene Menschen zu gewähren. Seit 2011 arbeitet die Stiftung mit dem Bundesverband Deutsche Tafel zusammen.
Ein ganz besonderes Jahr in der Firmengeschichte sollte das Jahr 2009 werden. Die Gartenschau "Natur in Rain" fand statt, und Dehner trug mit dem Blumenpark, seinem neuen Naturlehrgarten, einem Blumen-Corso und dem nächtlichen Ballonglühen mit Heißluftballons wesentlichen Anteil am Erfolg dieser Gartenschau. Im gleichen Jahr übergab Alfred Weber die Geschäftsführung an seinen Sohn Georg Weber.
Am 29. März 2010 verstarb die Firmengründerin Albertine Weber im Alter von 86 Jahren. In einem Nachruf in der "Augsburger Allgemeine" wurde betont, dass die Verstorbene bis ins hohe Alter täglich in der Firma anzutreffen war und sich der Stadt Rain tief verbunden fühlte.
Markante Ereignisse
Der Einstieg in den Online-Vertrieb in 2012 und die Eröffnung der ersten und bisher einzigen Zoo-Erlebniswelt in Sindelfingen (2013) gehörten zu den markanten Ereignissen der zurückliegenden Jahre. Anfang 2017 wurde Dehner in eine Holding-Gesellschaft umgewandelt. So entstehen aus den Geschäftsbereichen Gartencenter, Agrar, Degro und Logistik rechtlich verselbständigte Profit-Center in Form von GmbH & Co. KG's unter dem Dach der Dehner Holding GmbH & Co. KG. Dehner. Ziel dieser Umstrukturierungsmaßnahmen ist es, das Unternehmen wettbewerbsfähig und zukunftssicher aufzustellen.
Der erste Standort in Österreich wurde im April 1996 in Pasching eröffnet.
Auch im Bereich Zoo gewinnen die Eigenmarken an Bedeutung.
Die neuen Dehner-Gartencenter verfügen über ein modernes Outfit. Kennzeichen ist das große Eingangsportal.
In Sindelfingen eröffnete Dehner seine erste und bisherig einzige Zoo-Erlebniswelt.
2012 stieg Dehner in den Online-Vertrieb ein.
Neue Zeiten, neue Sortimente: Ein Barf-Shop bereichert seit kurzem das Produktangebot von Dehner Zoo.
Die Ganzjahresfütterung von Wildvögeln ist ein Thema, das Dehner intensiv aufgegriffen hat.