ZZF-Fachtagung

Politiker zeigen wenig Dialogbereitschaft

ZZF-Fachtagung in Berlin
Die Vertreter der Politik ließen vor allem eines erkennen: ein Informationsdefizit.
02.06.2017

Ganz im Zeichen der anstehenden Bundestagswahlen stand die ZZF-Fachtagung am gestrigen Donnerstag (1. Juni) in Berlin. "Den Politikern auf den Zahn fühlen, was ihre Position zum Thema Tierschutz ist", kündigte ZZF-Präsident Norbert Holthenrich an. Rund 100 Teilnehmer folgten der Einladung des Zentralverbandes, sie kamen überwiegend aus der Zoofachhandelsbranche sowie von Tierschutzvereinen und -verbänden. Sie alle wollten zu den Kernfragen diskutieren, zum Beispiel wie der illegale Tierhandel bekämpft, Qualzuchten und unverantwortliche Praktiken im Onlinehandel vermieden sowie die Politik das Zusammenleben mit Heimtieren unterstützen und fördern kann, insbesondere wenn es um Empfänger von Arbeitslosengeld-II geht. Nach einem Impulsvortrag des Veterinärmediziners und NDR-Fernsehtierarztes Dr. Fabian von Manteuffel zur Bedeutung von Heimtieren in der Gesellschaft startet die erste von zwei Podiumsdiskussionen mit Norbert Holthenrich, Dr. Manteuffel und Vertreterinnen von Pro Wildlife, Tasso sowie des Tierschutzvereins Berlin - hervorragend moderiert von Hörfunkjournalist Volker Wieprecht. Harte Worte fielen. Tierheime als Auffangbecken verfehlter Heimtierpolitik wurden genannt. Das Spektrum tatsächlich zu haltender Tiere müsse reduziert werden, war zu hören, wie auch die Forderung nach einer Positivliste von Arten, die tatsächlich zur Privathaltung geeignet sind. Getoppt wurden diese Aussagen nur von der Vertreterin von Pro Wildlife, die eine vom ZZF favorisierte freiwillige Selbstverpflichtung des Zoofachhandels ablehnte und stattdessen klare Gesetze forderte.
Die Vertreter der Politik ließen auf sich warten und standen dann leider auch nicht zur direkten Diskussion mit den Teilnehmern zur Verfügung. Ute Vogt (SPD), Birgit Menz (Die Linke), Nicole Maisch (Bündnis 90/Die Grünen) und Thomas Heilmann (Berliner Senator a.D.) brachten ihre Meinungen zu den genannten Themen vor, aus denen aber vor allem eines klar wurde: Es besteht ein großes Informationsdefizit der politischen Vertreter darüber, um was es bei der Heimtierhaltung, so wie sie die Teilnehmer kennen, überhaupt geht.
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