Gefangen in der Zeitschleife   

Das Personalkarussell bei der Sagaflor dreht sich auf Hochtouren. Wer die jüngsten Veränderungen in der Kasseler Zentrale und rund um das Franchisesystem Zoo & Co. Revue passieren lässt, fühlt sich schon ein wenig an die Filmkomödie "Und täglich grüßt das Murmeltier" erinnert. In diesem amerikanischen Filmklassiker geht es um einen Wetteransager, der wegen eines schlimmen Schneesturms in einer Kleinstadt festsitzt und nun jeden Tag neu die immer gleichen Ereignisse des Vortags erlebt.
Die Parallelen zur Sagaflor drängen sich auf: Die hohen Expansionsziele werden nicht erreicht, Franchisepartner verlassen das System, das Führungspersonal wird ausgetauscht, es wird versprochen, dass nun künftig alles besser wird. Und spätestens zwei, drei, vielleicht auch mal vier Jahre später beginnt alles wieder von vorne. Auch die Sagaflor scheint in einer Zeitschleife festzusitzen, so wie der Wetteransager im Film.
In der Vergangenheit fiel in der Zentrale vor allem das mehr oder weniger schnelle Ausscheiden der Zoo & Co.-Markenleiter auf. Frank Stratmann verließ die Sagaflor 2008. Es folgten Klaus Englich (2008-2009), Carsten Eisele (2010-2014) und Benjamin Kulemann (2014-2016). Seit dem 1. Januar 2017 ist Orland Mikrut für die Geschicke des Systems verantwortlich. Er darf diese Tätigkeit auch weiter ausüben. Denn nachdem in den vergangenen Monaten der Schwund der Zoo & Co.-Franchisepartner immer dramatischere Züge angenommen hat, muss Vorstand Christian Appel den Hut nehmen (vgl. Bericht auf Seite 18). 
Ersetzt wird er durch das Sagaflor-Aufsichtsratsmitglied Ursula Lindl, die in den Vorstand der Fachhandelskooperation wechseln wird und zusammen mit Vorstandssprecher Peter Pohl den Laden in Kassel wieder flott machen soll. Wie so viele im einstigen und derzeitigen Führungsteam der Sagaflor verfügt Lindl über reichhaltige Erfahrung bei namhaften Unternehmen. Insofern sind die Erwartungen in der Zentrale an das neue Vorstandsmitglied sehr hoch. 

Ihre neue Arbeit ähnelt allerdings einer Herkulesaufgabe. Sie muss Fehler der Vergangenheit ausmerzen, muss für Vertrauen bei den Franchisepartnern werben, muss zusammen mit der Expansionsabteilung für dringend benötigtes Wachstum sorgen, muss im eigenen Hause motivieren, Durchhalteparolen aussprechen und vieles, vieles mehr. 
Wird sie Zoo & Co. vor einem weiteren Abstieg bewahren können? Viele in der Industrie, die Angst vor einer Omnipotenz von Fressnapf, Das Futterhaus und Zooplus im deutschen Zoofachhandel haben…