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Selten wurde eine Messe im Vorfeld öffentlich so stark bekämpft wie jetzt die DeZooFa. Einflussreiche Handelsgruppen hatten ihren Partnerbetrieben nachdrücklich empfohlen, die Veranstaltung in Wiesbaden nicht zu besuchen. Eingefleischte Gegner der Messe wiederum hatten kräftig Stimmung gegen die DeZooFa gemacht und darauf hingewiesen, dass viele Hauptlieferanten des Zoofachhandels nicht nach Wiesbaden kommen würden, ein Besuch der Messe also nicht notwendig sei. Vor diesem Hintergrund ist der Theaterdonner, der nach dem Ende der Messe laut und schrill einsetzte, nicht ganz nachzuvollziehen. Bei soviel Kritik im Vorfeld war es abzusehen, dass die Besucherzahlen der DeZooFa in diesem Jahr deutlich zurückgehen würden. Die DeZooFa ist nicht daran gescheitert, dass sie schlecht organisiert war oder dass der Messestandort Wiesbaden und nicht Köln, Frankfurt oder Leipzig war. Sie hat so wenig Zuspruch bekommen, weil sie von zu vielen in der Heimtierbranche nicht erwünscht war. Insofern ist es zu kurzsichtig, die Veranstalter der DeZooFa für das schwache Messeergebnis zu rügen. Die geringe Resonanz auf die Wiesbadener Fachmesse macht vielmehr auf ein grundsätzliches Problem aufmerksam. Messen, die den Anspruch erheben, ein bundesweites Fachpublikum anzusprechen, haben es unter den veränderten Marktbedingungen schwer. Das zeigt ein Blick nach Frankreich, wo die Expozoo in diesem Jahr ebenfalls deutlich hinter den Erwartungen geblieben ist. Das wird aber auch Jahr für Jahr in Kassel deutlich, wo es Sagaflor und Egesa-Zookauf selbst unter Aufwendung großer Anstrengungen nicht immer gelingt, eine überzeugende Messe auf die Beine zu stellen. Dass Fachhandelsmessen nicht mehr so gut wie früher ankommen, hat vor allem drei Hauptgründe:
Donnerstag, Freitag und Samstag sind im Einzelhandel mittlerweile die umsatzträchtigsten Tage. Da die Personaldecke in den meisten Geschäften sehr dünn ist, können es sich die meisten Fachhändler nicht leisten, ausgerechnet an diesen Tagen eine Messe zu besuchen. Sonntag und Montag wäre besser, auch wenn viele Händler am Wochenanfang Ware bekommen und wichtige Aufräumarbeiten anstehen. Das lässt sich aber delegieren.
DeZooFa und Zooevent ist es nicht im geringsten gelungen, die inflationär wachsende Zahl der Hausmessen einzudämmen. Und wer sich in Vergnügungsparks, auf Museumsschiffen und in Luxushotels schon einen Überblick über die Neuheiten seiner Hauptlieferanten verschafft hat, verspürt wenig Lust, sich auch noch an einem weiteren…
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