Fressnapf zentralisiert seine Warenströme immer mehr. Als Folge nimmt der Einfluss der Lieferanten auf die Fressnapf-Märkte immer mehr ab.
Stein des Anstoßes ist jetzt, dass, so ist aus der Industrie zu hören, die Fressnapf-Zentrale einigen Lieferanten, deren Produkte über das Zentrallager vertrieben werden, angedroht habe, dass künftig deren Außendienst die Märkte deutlich seltener besuchen dürfe als bisher. Zudem, so wird kritisiert, habe die Krefelder Handelskette keinen Zweifel daran gelassen, Serviceleistungen wie Regalpflege, die Planung von Promotion-Aktionen und Merchandising am Point of Sale künftig selbst in die Hand zu nehmen. Die Einflussnahme der Industrie würde sich dadurch drastisch reduzieren. „Wir werden künftig nicht mehr die Hand auf den Produkten haben“, befürchtet der Vertriebsleiter eines namhaften Herstellers. Und was noch schlimmer ist: Sollte Fressnapf bei seiner Haltung bleiben, dass die Außendienstmitarbeiter ihrer Lieferanten nur noch in reduziertem Maße die Märkte besuchen dürfen, hätte dies angesichts der Marktposition der Krefelder Kette in vielen Vertriebsabteilungen ein drastischer Personalabbau zur Folge. Doch auch bei nicht wenigen Franchisenehmern, vor allem solchen mit Lebendtierabteilungen, in denen das Personal auf Fachberatung der Industrie angewiesen ist, wäre man über weniger Außendienstbesuche nicht glücklich. Fressnapf weist die von der Industrie erhobenen Vorwürfe zurück. „Allen Lieferanten stehen seitens Fressnapf alle Abverkaufsdaten zur Verfügung. Hierbei stellen wir die Abverkaufsdaten bis auf die Ebene einzelner Märkte, einzelner Tage zur Verfügung. Damit geben wir unseren Lieferanten ein fundiertes Planungsinstrument an die Hand, das ihnen hilft, die gesamte Produktion, Beschaffung und Lagerplanung mit Präzision zu optimieren“, erklärt Michael…