1998, Nr. 5, S. 78
HANDEL
Nürnberg vor der Interzoo
Der Fachhandel sieht's entspannt
Nur noch wenige Tage bis zu Interzoo. Doch Nürnberg ist nicht nur
Messestadt, auch der ansässige Zoofachhandel hat einiges zu bieten
Obwohl die Arbeitslosigkeit in Nürnberg relativ hoch ist - im Vergleich
zum restlichen Bayern - braucht sich der Nürnberger Zoofachhandel nicht
zu verstecken. Die pet-Redaktion hat mit sechs Nürnberger Händlern
über die aktuelle Lage gesprochen. Fazit: Die Zeiten sind zwar härter
geworden, doch wer seine Hausaufgaben gemacht hat, sprich, sich seine spezielle
Nische gesucht hat, kann zuversichtlich in die Zukunft sehen.
Beispiel 1:
Mehr Dienstleistung
Sylvia Schuhmann ist gelernte Friseuse. Nach 16 Jahren im Angestelltenverhältnis,
sehnte sie sich nach einer Herausforderung - Selbständigkeit nicht
ausgeschlossen. "Ich konnte mir auch gut vorstellen, beruflich einen
Neueinstieg zu wagen. Als mein Mann, der übrigens in der Heimtiernahrungsbranche
tätig ist, und ich im Fernsehen einen Bericht über amerikanische
Hundetrimmer sahen, stand für mich der Entschluß sofort fest.
Mit Kamm, Schere und Rasierer war ich gewohnt umzugehen, und Tiere liebte
ich schon immer." Nach einigem Suchen fand sie den Standort, der für
ihr Vorhaben ideal erschien: Stadtrandlage. Nahe ge- nug am Zentrum, aber
zu vernünftigen Mietpreisen. Da es Sylvia Schuhmann anfangs nicht wagte,
allein auf den Hundesalon zu setzen, integrierte sie außerdem einen
Einzelhandel für Futtermittel und Zubehör. "Als Newcomer
macht man natürlich auch Fehler. So mußte ich erst lernen, welche
Produkte, in welchem Umfang für mein Unternehmen von Bedeutung sind."
Anfänglich schielte sie, so gibt sie heute zu, sehr auf den klassischen
Zoofachhandel und machte sich auch oft über preisaggressive Aktionen
Gedanken. Doch je besser der Tiersalon lief, desto klarer wurde ihre Vorstellung
von der eigenen Unternehmensidentität. "Ich kann nicht, und inzwischen
will ich auch nicht mehr, über den Preis konkurrieren. Ich will Dienstleistung
im Heimtierbereich anbieten. Das heißt, ich pflege Hunde und Katzen
rundum. Ich biete Katzenbetreuung für Kunden, die in die Ferien fahren,
wobei die Katze in der Wohnung bleibt. Auslieferservice und intensive Ernährungsberatung
speziell für empfindliche Tiere runden das Angebot ab." Inzwischen
hat Sylvia Schuhmann schon eine stattliche Kundenkartei. Werbung brauche
sie nicht mehr, die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniere bestens. Viele
Kunden werden auf ihr gepflegtes Tier angesprochen, und die…
HANDEL
Nürnberg vor der Interzoo
Der Fachhandel sieht's entspannt
Nur noch wenige Tage bis zu Interzoo. Doch Nürnberg ist nicht nur
Messestadt, auch der ansässige Zoofachhandel hat einiges zu bieten
Obwohl die Arbeitslosigkeit in Nürnberg relativ hoch ist - im Vergleich
zum restlichen Bayern - braucht sich der Nürnberger Zoofachhandel nicht
zu verstecken. Die pet-Redaktion hat mit sechs Nürnberger Händlern
über die aktuelle Lage gesprochen. Fazit: Die Zeiten sind zwar härter
geworden, doch wer seine Hausaufgaben gemacht hat, sprich, sich seine spezielle
Nische gesucht hat, kann zuversichtlich in die Zukunft sehen.
Beispiel 1:
Mehr Dienstleistung
Sylvia Schuhmann ist gelernte Friseuse. Nach 16 Jahren im Angestelltenverhältnis,
sehnte sie sich nach einer Herausforderung - Selbständigkeit nicht
ausgeschlossen. "Ich konnte mir auch gut vorstellen, beruflich einen
Neueinstieg zu wagen. Als mein Mann, der übrigens in der Heimtiernahrungsbranche
tätig ist, und ich im Fernsehen einen Bericht über amerikanische
Hundetrimmer sahen, stand für mich der Entschluß sofort fest.
Mit Kamm, Schere und Rasierer war ich gewohnt umzugehen, und Tiere liebte
ich schon immer." Nach einigem Suchen fand sie den Standort, der für
ihr Vorhaben ideal erschien: Stadtrandlage. Nahe ge- nug am Zentrum, aber
zu vernünftigen Mietpreisen. Da es Sylvia Schuhmann anfangs nicht wagte,
allein auf den Hundesalon zu setzen, integrierte sie außerdem einen
Einzelhandel für Futtermittel und Zubehör. "Als Newcomer
macht man natürlich auch Fehler. So mußte ich erst lernen, welche
Produkte, in welchem Umfang für mein Unternehmen von Bedeutung sind."
Anfänglich schielte sie, so gibt sie heute zu, sehr auf den klassischen
Zoofachhandel und machte sich auch oft über preisaggressive Aktionen
Gedanken. Doch je besser der Tiersalon lief, desto klarer wurde ihre Vorstellung
von der eigenen Unternehmensidentität. "Ich kann nicht, und inzwischen
will ich auch nicht mehr, über den Preis konkurrieren. Ich will Dienstleistung
im Heimtierbereich anbieten. Das heißt, ich pflege Hunde und Katzen
rundum. Ich biete Katzenbetreuung für Kunden, die in die Ferien fahren,
wobei die Katze in der Wohnung bleibt. Auslieferservice und intensive Ernährungsberatung
speziell für empfindliche Tiere runden das Angebot ab." Inzwischen
hat Sylvia Schuhmann schon eine stattliche Kundenkartei. Werbung brauche
sie nicht mehr, die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniere bestens. Viele
Kunden werden auf ihr gepflegtes Tier angesprochen, und die…