1997, Nr. 7-8, S. 30 MESSEN Starke deutsche Beteiligung auf der Aquarama Sehen und gesehen werden Was für einen Muslim die Pilgerfahrt nach Mekka darstellt, ist für ein international tätiges Aquaristikunternehmen eine Reise zur Aquarama nach Singapur: ein absolutes Muß Mit einer Gesamtfläche von 7.500 qm ist die Messe - verglichen etwa mit der Interzoo - eher klein. Eine Halle, die schnell durchlaufen ist - das war's eigentlich schon. Auch die Ausstellerzahl von 127 ist, international gesehen, alles andere als berauschend. Nur zum Vergleich: Zur Petindex '97 in Birmingham kamen doppelt so viele Firmen, und die Interzoo im vergangenen Jahr hatte es gar auf über 700 Aussteller gebracht. Dem guten Ruf der Aquarama kann dies nichts anhaben. "Für uns ist sie nach der Interzoo die wichtigste Messe überhaupt", betonen nicht wenige deutsche Firmen. Der Grund liegt in der ständig wachsenden Internationalität der Messe. Die Aquarama ist nicht nur ein wichtiger Branchentreff, sondern auch ein bunter Schmelztiegel. Besonders in diesem Jahr: Vertreter aus sage und schreibe 60 Ländern - von Argentinien bis Mauritius - waren nach Singapur gekommen, um neue Kontakte zu knüpfen und schon bestehende Geschäftsverbindungen zu vertiefen. Die Gelegenheit, sich einem internationalen Publikum zu präsentieren, wollten sich natürlich auch deutsche Firmen nicht entgehen lassen. Alles, was in der deutschen Aquaristik Rang und Namen hat, war mit von der Partie - und niemand dürfte dies bereut haben. Die Motive, sich in Asien verstärkt zu engagieren, sind je nach Produktpalette und Größe eines Unternehmens recht unterschiedlich. Viele Firmen haben mit großem Interesse festgestellt, daß deutsche Aquaristikprodukte in Asien einen ausgezeichneten Ruf genießen. Ob Futtermittel, Aquarien oder Filtertechnik - "Made in Germany" ist in der Aquaristik ein Markenbegriff, der bei vielen asiatischen Firmen großen Anklang findet. Da wird dann auch billigend in Kauf genommen, daß deutsche Produkte ihren, für einheimische Verhältnisse hohen Preis haben. Das World Trade Centre stand vier Tage ganz im Zeichen der Aquaristik. Die Aussicht, über das Sprungbrett Singapur Zugang zu den großen Märkten in Japan, Korea und China zu bekommen, ist für viele Firmen in der Tat verlockend. Entsprechend hohen Zulauf aus deutschen Landen dürften deshalb in den kommenden Monaten wohl auch andere Heimtiermessen in Asien erfahren. Sehen und gesehen werden, lautet die Devise bei der Japan Pet…