1997, Nr. 7-8, S. 28 HANDEL Fachhandel und Heimdienst Gemischtes Doppel Mit einem neuartigen Konzept soll die Futtermittelschiene im Bereich Hund und Katze für den Zoofachhändler wieder an Attraktivität gewinnnen Das Problem im Futtermittelbereich wird wohl jedem Zoofachhändler bekannt sein: Bei ihm vorhanden sind Fachkenntnis, Personal und das Sortiment, doch Marktanteile und somit auch Umsatz muß er zunehmend an die wie Pilze aus dem Boden schießenden Heim- und Kurierdienste abgeben. Dies kennt auch der Betreiber eines Heimtiernahrungsbringdienstes, Joachim Standfest von der Firma Allegro, Petersaurach, der versucht, bei seinen Vertretungen strenge Maßstäbe in Bezug auf Kompetenz, Zuverlässigkeit und Erscheinungsbild anzulegen. So liegt es nahe, beide Bereiche zusammenzuführen. Einer der Schwerpunkte der Allegro-Firmenstrategie ist es, den Fachhandel für seinen Heimtierservice zu gewinnen. Bei Interesse kann sich der Zoofachhändler auch ein Gebiet als "Großhändler" schützen lassen und u. a. aus seinem Kundenstamm Personal für den Heimdienst werben. Der "Point of Sale" wird zum "Point of Explanation", da hier vorhandene Fachkenntnisse genutzt, personelle Kapazitäten besser ausgelastet und durch den gebotenen Service eine festere Kundenbindung aufgebaut wird. Die Idee zur Gründung der Firma Allegro ist 1995 entstanden. Joachim Standfest hat seinen Betriebswirt frisch in der Tasche und ist mit seiner beruflichen Situation unzufrieden. Ein befreundetes Ehepaar, das einen florierenden Großhandel für Hunde- und Katzennahrung betreibt, rät ihm daher, sich auf diesem Sektor zu engagieren. Im Heimdienst sind mit durchdachtem Konzept nur zwei größere Firmen tätig: die eine fast ausschließlich mit einem Dosensortiment, die andere mit dem Schwerpunkt Frostwaren. Joachim Standfest, Geschäftsführer der Firma Allegro, will Fachhandel und Heimdienst einander näher bringen. Nicht nur eine Idee Zuerst hat man ein "Zugpferd" gesucht, einen Artikel, mit dem man sich vom marktüblichen Angebot abhebt. Dosen werden verworfen, nicht zuletzt auch wegen des Müllaufkommens. "Wir dachten an ein Mehrwegsystem mit Glasverpackung", gesteht Standfest, "doch die logistischen Schwierigkeiten hierbei wären nicht zu bewältigen gewesen. So kamen wir auf die Idee ,Warum nicht in Kunststoffdarm einkochen?'" Es wurde experimentiert, um sich das erforderliche Know-how, wie eine Vollkonserve in Kunststoffhaut eingekocht werden muß, anzueignen. Die nächste Hürde ist die…