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1997, Nr. 5, S. 24 TITEL Wettbewerb total "Heißes Pflaster" in Thüringen Gäbe es einen Wettbewerb um die Stadt mit der größten Dichte an Zoofachgeschäften, Nordhausen hätte sicherlich gute Aussichten auf einen Spitzenplatz: In der Stadt mit etwa 50.000 Einwohnern existieren nicht weniger als neun Geschäfte Die meisten Geschäfte wurden nach der Wende eröffnet, vorher gab es nur zwei kleine Zooläden. Die Existenzgründer haben zumeist schon jahrzehntelang Heimtiere gezüchtet, vor allem Zierfische, Vögel und Reptilien. Der Start ins Geschäftsleben erfolgte fast durchweg unter beengten Platzverhältnissen und mit geringen finanziellen Mitteln. Und auch heute noch liegt die Verkaufsfläche zumeist deutlich unter 100 qm; abgesehen von einem einzigen Geschäft und einem tierführenden Großmarkt. Denn die Eigenkapitaldecke ist zumeist gering, und die Banken sind zurückhaltend mit Krediten. Außerdem gibt es eine ausgeprägte Skepsis der Händler gegenüber größeren Krediten; sei es mentalitätsbedingt oder wegen der als unsicher eingeschätzten geschäftlichen Perspektiven. So erklärt z. B. einer der Händler ausdrücklich, Schulden kämen für ihn nicht in Frage, da er weiterhin ruhig schlafen wolle. Ein anderer verweist darauf, daß jetzt nicht wenige der ostdeutschen Zoofachgeschäfte, die größere Investitionen getätigt haben, in finanzielle Schwierigkeiten geraten seien. Denn jetzt sei bei vielen Krediten die begünstigte Phase vorbei, und die Zahlung von Zins und Tilgung belaste die Unternehmen schwer. Zu den neun Zoogeschäften kommen auch in Nordhausen noch die vielen sonstigen Anbieter von Zubehör und Futter; vom LEH über Drogerien bis hin zu Baumärkten, in der Innenstadt wie auf der Grünen Wiese. In dieser Hinsicht sind sich alle befragten Nordhausener Zoofachhändler einig: Die branchenfremden Anbieter machen bei Futter und Zubehör die Preise kaputt. Sie stellen die größte Gefahr für den Zoofachhandel dar. Ein Beispiel: Das kleine Geschäft von Klaus Pfand liegt unmittelbar gegenüber einer Schlecker-Filiale. Er berichtet: "Das Meerschweinchen kaufen die Kunden bei mir, das Futter in der gegenüberliegenden Schlecker-Filiale." Als bei Schlecker einmal das Vogel-Streufutter ausgegangen war, verkaufte er in einer Woche zwei Zentner davon. Negativ wirkt sich für die meisten Nordhausener Zoofachhändler auch die ungünstige Kaufkraftentwicklung sowie die akuten sozialen Verunsicherungen aus; zu Beginn des Jahres vor allem die Rentenreformpläne. Einer der Händler meint…
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