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1997, Nr. 4, S. 28 HANDEL Meinungsforum Die Branche braucht die kleinen Geschäfte Er kennt den Zoofachhandel aus dem Effeff. Für das pet-Euro-Fachmagazin nennt er, offen und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, die Probleme der Branche: Georg Wildenauer Georg Wildenauer: Warum sollen wir als unmittelbar Betroffene vornehm schweigen?   Seit ca. 20 Jahren wird dem Zoofachhandel von allen möglichen "Beratern" prophezeit, es werde in wenigen Jahren nur noch große Unternehmensformen mit - und hier schwanken die Aussagen zwischen 400 und 800 qm aufwärts - mehreren hundert qm Fläche geben. Der traditionelle Zoofachhandel in seinen vielen Darstellungsformen werde sterben! Nun zeigt aber die heutige "Zoofachhandels-Landschaft" eigentlich genau das Gegenteil. Es entstehen zwar große, sogenannte Erlebnismärkte und viele Handelsformen, die sich nur dem lukrativen Verkauf von Zubehör und Verbrauchsartikeln widmen, dies hat jedoch nicht zu einem Rückgang der traditionellen Zoofachgeschäfte, sondern nachgerade zu einem Boom an Neueröffnungen geführt! Die Stütze des Zoofachhandels sind nicht die großflächigen Unternehmen, deren Präsentation an lebenden Tieren vielfach geradezu unbedeutend im Vergleich zur Angebotsfläche an "toter Ware" ist, sondern all die vielen kleinen Geschäfte, die noch mehr als 50 Prozent ihrer Fläche für das lebende Tier zur Verfügung halten. Ohne diese vielen kleinen Geschäfte, die in der Summe sicherlich den Löwenanteil an Umsatz in der Branche machen und gleichzeitig auch mehr Menschen beschäftigen, wäre sowohl die Industrie als auch der Fachgroßhandel - aber besonders natürlich die sogenannte "Hardware-Branche" - ganz schön "aufgeschmissen"! Es wird gerade von Versandfirmen immer wieder betont, sie verstünden sich als Instrument der flächendeckenden Versorgung! Was aber wollen diese Firmen noch versorgen, wenn es die flächendeckende Versorgung durch den traditionellen Zoofachhandel nicht mehr gibt? Glauben diese Betriebsberater denn wirklich, die Handvoll großer Unternehmen der Zoofachbranche, die offenbar nicht zum traditionellen Zoofachhandel zählen, könnten den Bedarf an Zubehör, Futter und Pflegemitteln schaffen, der im Moment noch alle Sparten des Fachhandels ernährt? Sicherlich, auch der traditionelle Zoofachhandel wächst mittlerweile flächenmäßig! Geschäfte mit 50 qm Fläche erweitern möglicherweise auf 100 qm! Damit werden aber noch nicht mehr Vögel und Fische verkauft, sondern deren Darbietung wird nur verteuert…
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