Über das Ernährungsverhalten von Katzen haben sich schon viele kluge Forscher Gedanken gemacht. Die Katze ist ein reiner Fleischfresser, der pflanzliche Nahrungsbestandteile nicht verdauen kann, auch wenn das Vegetarier bekümmert. Sie verfügt über etwa 475 Geschmacksknospen, der Hund hat 1.700 und der Mensch gar 9.000. Ausnahmsweise sind wir in dieser Hinsicht den Katzen also überlegen. Sie haben aber einen genetischen Defekt: Die Geschmacksnote süß können Katzen nicht schmecken! Was sollen also die geringen Zuckermengen im handelsüblichen Katzenfutter? Sie verursachen keine Zuckerkrankheit oder Karies, wie manche Halter meinen, sondern sind schlicht Zuckercouleur, die für ein appetitlich braunes Aussehen der Nahrung sorgt. Mindestens ebenso wichtig wie der Geschmack ist bei der Nahrung der Geruchssinn. Bei der Nahrung spielt für die Katze außerdem noch die Form der Futterbrocken, ihre Struktur (manche lieben es knusprig!) und die Konsistenz eine Rolle: trocken, klein gehackt oder geleeartig – zimmerwarm sollten sie ebenfalls sein! Nun weiß man ja, dass Katzen ungeachtet der Tatsache, dass sie Fleischfresser sind, gelegentlich ganz gern an Pflanzen knabbern und die auch herunterschlucken. Für diesen Zweck halten Sie Katzengras vorrätig, damit auch Wohnungskatzen sich auf diese Weise den Magen ausputzen können. Zum Erstaunen oder Entsetzen der Halter würgen sie den unappetitlichen Brei meist bald wieder aus. Damit folgen sie den Wildkatzen, die ihre Nahrung schnell herunterschlucken und unverdauliche Bestandteile, wie Knochen, Haare oder Federn postwendend erbrechen. Katzen sind Jäger und verfolgen eine bestimmte Strategie:
Aufspüren und Anpirschen,
Annähern und Verfolgen,
Fangen der Beute,
Töten,
Verzehr.
Diese Strategie ist auch bei Wohnungskatzen in Ansätzen vorhanden. Wenn eine Katze etwa längere Zeit lauernd vor dem Ausfluss der Badewanne sitzt, ist sie nicht etwa verblödet, sondern lebt nur ihren Lauertrieb aus. Doch wie entwickelt eine Katze ihre Geschmacksvorlieben: Das geschieht bereits bei ungeborenen Kätzchen im Mutterleib, also vor der Geburt! Das sie umgebende Fruchtwasser enthält entsprechende Stoffe. Später ahmen sie ihre Mutter genau nach, fressen das gleiche und auch aus demselben Napf, an der gleichen Stelle. Und wenn man sie später umerziehen will? Dazu gehören viel Geduld und einige Tricks:
Das neue Futter immer wieder in kleinen Portionen frisch anbieten;
Kleine Stückchen eingeben, damit sie es schmeckt;
Etwas Feuchtfutter auf die Pfote…