Das Geruchsvermögen ist bei jedem Menschen recht gut entwickelt. Wir sind uns dessen nur meist nicht bewusst, wenn es unser Verhalten steuert. Es gibt schon Parfüms auf dem Markt, mit dem man, je nach Neigung, angeblich Frauen oder Männer schwach machen kann. Aber im Vergleich zu Tieren schneiden wir immer noch recht schlecht ab, wie ein objektiver Vergleich zeigt. Gute und schlechte Schnüffler Nehmen wir dafür einmal die Ausdehnung der Riechschleimhaut in der Nase, gemessen in Quadratzentimetern: Wir Menschen kommen dabei auf relativ kümmerliche 2,5 bis 5. Kaninchen sind nicht so gut, wie mancher wohl gedacht hat, ihre Riechschleimhaut hat den Wert 9,3. Doch dann geht es steil nach oben, die Katze riecht mit 20,8 und wird dabei erwartungsgemäß weit vom Makrosmatiker (= Spitzenriecher) Hund übertroffen, der mit 85 cm2 selbst einzelne Moleküle bestimmter Stoffe erschnüffeln kann. Das allein besagt noch nicht so viel. Wie jeder Zoofachhändler weiß, leben beispielsweise Rennmäuse (Gerbils) in einer identitätsstiftenden Geruchswelt. Sie erkennen einander nur am Duft, und diese sanftmütigen Geschöpfe werden zu wahren Bestien, wenn ein unbekannt riechender Artgenosse unvermittelt zu ihnen gesetzt wird. Der Geruchssinn hat einen wesentlichen Vorteil gegenüber dem Sehen: Mit ihm kann man auch noch die Vergangenheit erfassen! Für einen Hund zeigt die verlassene Parkbank beispielsweise, dass hier ein Liebespärchen saß, davor ein Rentner ein paar Brotkrümel verlor und ein Eichhörnchen diese aufnaschte. Die geruchssensiblen Kleinsäuger wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und andere reagieren stark auf den Hautgeruch ihrer Pfleger. Wer sich gerade die Hände mit duftender Seife gewaschen hat, wird damit seine Lieblinge verscheuchen. Und Raucher – das hört mancher nicht gern! – haben für ihre Tiere den Charme einer Chemiedeponie. Ihren Kunden kann nicht oft genug gesagt werden, dass sie Tiergehege zwar sauber halten, doch nicht mit riechenden Desinfektionsmitteln bearbeiten müssen. Wer unbedingt desinfizieren will, sollte die betreffenden Gegenstände mit Wasser reinigen und dann mit einem heißen Fön anblasen oder in die Sonne stellen. Da geht jeder Erreger in die Knie! Alles Geschmacksache Der Geschmackssinn ist dem Geruch eng verwandt. Man kann ihn anhand der Geschmacks-knospen auf der Zunge klassifizieren. Das beginnt mit den Schlangen, die haben keine – sie schmecken nichts! Dann kommt das Huhn mit…
Die Welt der Gerüche und Geschmäcker
Das Geruchsvermögen ist bei jedem Menschen recht gut entwickelt. Wir sind uns dessen nur meist nicht bewusst, wenn es unser Verhalten steuert. Es gibt schon Parfüms auf dem Markt, mit dem man, je nach Neigung, angeblich Frauen oder Männer schwach machen kann. Aber im Vergleich zu Tieren schneiden wir immer noch recht schlecht ab, wie ein objektiver Vergleich zeigt. Gute und schlechte Schnüffler Nehmen wir dafür einmal die Ausdehnung der Riechschleimhaut in der Nase, gemessen in Quadratzentimetern: Wir Menschen kommen dabei auf relativ kümmerliche 2,5 bis 5. Kaninchen sind nicht so gut, wie mancher wohl gedacht hat, ihre Riechschleimhaut hat den Wert 9,3. Doch dann geht es steil nach oben, die Katze riecht mit 20,8 und wird dabei erwartungsgemäß weit vom Makrosmatiker (= Spitzenriecher) Hund übertroffen, der mit 85 cm2 selbst einzelne Moleküle bestimmter Stoffe erschnüffeln kann. Das allein besagt noch nicht so viel. Wie jeder Zoofachhändler weiß, leben beispielsweise Rennmäuse (Gerbils) in einer identitätsstiftenden Geruchswelt. Sie erkennen einander nur am Duft, und diese sanftmütigen Geschöpfe werden zu wahren Bestien, wenn ein unbekannt riechender Artgenosse unvermittelt zu ihnen gesetzt wird. Der Geruchssinn hat einen wesentlichen Vorteil gegenüber dem Sehen: Mit ihm kann man auch noch die Vergangenheit erfassen! Für einen Hund zeigt die verlassene Parkbank beispielsweise, dass hier ein Liebespärchen saß, davor ein Rentner ein paar Brotkrümel verlor und ein Eichhörnchen diese aufnaschte. Die geruchssensiblen Kleinsäuger wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und andere reagieren stark auf den Hautgeruch ihrer Pfleger. Wer sich gerade die Hände mit duftender Seife gewaschen hat, wird damit seine Lieblinge verscheuchen. Und Raucher – das hört mancher nicht gern! – haben für ihre Tiere den Charme einer Chemiedeponie. Ihren Kunden kann nicht oft genug gesagt werden, dass sie Tiergehege zwar sauber halten, doch nicht mit riechenden Desinfektionsmitteln bearbeiten müssen. Wer unbedingt desinfizieren will, sollte die betreffenden Gegenstände mit Wasser reinigen und dann mit einem heißen Fön anblasen oder in die Sonne stellen. Da geht jeder Erreger in die Knie! Alles Geschmacksache Der Geschmackssinn ist dem Geruch eng verwandt. Man kann ihn anhand der Geschmacks-knospen auf der Zunge klassifizieren. Das beginnt mit den Schlangen, die haben keine – sie schmecken nichts! Dann kommt das Huhn mit…