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9/2002
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Industrie
Hundeschokolade Gimborn geht neue Wege Schokolade setzt nicht nur die meisten Menschen in Verzückung, sondern wird auch von vielen Hunden heiß geliebt. Doch diese Liebe kann tödlich enden, meinen Tierärzte. H. von Gimborn hat dieses "heiße Eisen" aufgegriffen und bringt eine Schokolade auf den Markt, die nach Aussage der Firma schmeckt, aber dem Hund keinen Schaden zufügt
Etwa drei Tafeln Vollmilchschokolade oder eine Tafel Zartbitterschokolade reichen aus, um einen 10 bis 15 kg schweren Hund zu töten, stellt die englische Hunde-Interessensgruppe National Canine Defence League in London fest. Andere Experten wie der WDR-Tierdoktor Wolfgang Räther sind zurückhaltender und meinen, dass die Hunde schon knapp sieben Tafeln Vollmilchschokolade verputzen müssten, um in Gefahr zu geraten.
Eines ist unter Experten allerdings unbestritten: Große Schokoladenportionen sind Gift für den Hund. Schuld an dem Leid der Tiere ist nach übereinstimmender Meinung von Tierärzten der Naturstoff Theobromin, der in Kakaokernen und schalen vorkommt und im Zentralnervensystem, also im Gehirn, wirkt. Er beeinflusst das Herz-Kreislaufsystem, die Nieren, die Muskulatur der Blutgefässe und die der Beine. Das Hundeherz schlägt schneller, und die Herzkranzgefässe erweitern sich. "Die Hunde sind deshalb so überempfindlich gegen Theobromin, weil sie einen extrem niedrigen Stoffwechsel haben, was das Theobromin anbelangt", erklärt Dr. Räther. Die Halbwertzeit von Theobromin bei Hunden liege bei 17,5 Stunden, beim Menschen dagegen beträgt sie nur sechs Stunden. Deshalb komme es zu diesen Vergiftungserscheinungen.
Die Liebe zu Süßem kann für Hunde im schlimmsten Fall tödlich enden.
Hunde zeigen vier bis zwölf Stunden nach dem Verzehr der süßen Stückchen Erbrechen und Durchfall, im weiteren Verlauf Erregung, Zittern, Muskelkrämpfe, Lähmung der Hinterhand, Delirium und plötzlichen Tod durch Herzversagen. Noch schneller setzt die Wirkung von Theobromin ein bei Hunden, die an Epilepsie leiden. Diese können schon auf geringe Dosen des schädlichen Naturstoffes mit Anfällen reagieren.
Als toxisch gelten Aufnahmen von über 100 mg Theobromin/kg Körpergewicht. Die meisten Hersteller von Hundeschokolade umgingen bisher dieses Problem, indem sie ihrem Produkt nur eine geringe Menge oder gar keinen Kakao zugesetzt haben. Die kakaohaltigen Snacks von Vitakraft etwa enthalten nur in sehr geringen Mengen Theobromin und sind deshalb ungefährlich. Auch in der Trixie-Hundeschokolade befindet sich…
Hundeschokolade Gimborn geht neue Wege Schokolade setzt nicht nur die meisten Menschen in Verzückung, sondern wird auch von vielen Hunden heiß geliebt. Doch diese Liebe kann tödlich enden, meinen Tierärzte. H. von Gimborn hat dieses "heiße Eisen" aufgegriffen und bringt eine Schokolade auf den Markt, die nach Aussage der Firma schmeckt, aber dem Hund keinen Schaden zufügt
Etwa drei Tafeln Vollmilchschokolade oder eine Tafel Zartbitterschokolade reichen aus, um einen 10 bis 15 kg schweren Hund zu töten, stellt die englische Hunde-Interessensgruppe National Canine Defence League in London fest. Andere Experten wie der WDR-Tierdoktor Wolfgang Räther sind zurückhaltender und meinen, dass die Hunde schon knapp sieben Tafeln Vollmilchschokolade verputzen müssten, um in Gefahr zu geraten.
Eines ist unter Experten allerdings unbestritten: Große Schokoladenportionen sind Gift für den Hund. Schuld an dem Leid der Tiere ist nach übereinstimmender Meinung von Tierärzten der Naturstoff Theobromin, der in Kakaokernen und schalen vorkommt und im Zentralnervensystem, also im Gehirn, wirkt. Er beeinflusst das Herz-Kreislaufsystem, die Nieren, die Muskulatur der Blutgefässe und die der Beine. Das Hundeherz schlägt schneller, und die Herzkranzgefässe erweitern sich. "Die Hunde sind deshalb so überempfindlich gegen Theobromin, weil sie einen extrem niedrigen Stoffwechsel haben, was das Theobromin anbelangt", erklärt Dr. Räther. Die Halbwertzeit von Theobromin bei Hunden liege bei 17,5 Stunden, beim Menschen dagegen beträgt sie nur sechs Stunden. Deshalb komme es zu diesen Vergiftungserscheinungen.
Die Liebe zu Süßem kann für Hunde im schlimmsten Fall tödlich enden.
Hunde zeigen vier bis zwölf Stunden nach dem Verzehr der süßen Stückchen Erbrechen und Durchfall, im weiteren Verlauf Erregung, Zittern, Muskelkrämpfe, Lähmung der Hinterhand, Delirium und plötzlichen Tod durch Herzversagen. Noch schneller setzt die Wirkung von Theobromin ein bei Hunden, die an Epilepsie leiden. Diese können schon auf geringe Dosen des schädlichen Naturstoffes mit Anfällen reagieren.
Als toxisch gelten Aufnahmen von über 100 mg Theobromin/kg Körpergewicht. Die meisten Hersteller von Hundeschokolade umgingen bisher dieses Problem, indem sie ihrem Produkt nur eine geringe Menge oder gar keinen Kakao zugesetzt haben. Die kakaohaltigen Snacks von Vitakraft etwa enthalten nur in sehr geringen Mengen Theobromin und sind deshalb ungefährlich. Auch in der Trixie-Hundeschokolade befindet sich…
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