REPORT
Tierhaltung im Zoofachhandel (Teil 3)
Politiker fordern noch mehr Fachkompetenz
Wie soll es mit der Tierhaltung weitergehen? pet fragte bei den Tierschutzbeauftragten
der im Bundestag vertretenen Fraktionen nach
Tierschutzreferenten im Bundestag
Meinolf Michels (CDU/CSU)
Marianne Klappert (SPD)
Günther Bredehorn (F.D.P.)
Ulrike Höfken (Bündnis 90/Die Grünen)
Meinolf Michels (MdB), CDU/CSU:
Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion war und ist die tiergerechte Haltung
von Tieren eine Leitlinie ihrer Tierschutzpolitik. Der Schwerpunkt der gesetzlichen
Aktivitäten lag bisher in erster Linie bei der landwirtschaftlichen
Tierhaltung und Tiertransport. Hier sind in den vergangenen Jahren viele
Fortschritte zu verzeichnen.
Weniger im Bewußtsein der Öffentlichkeit ist die Tatsache, daß
die Hobbytierhaltung in den letzten Jahren stark angewachsen ist. Es steht
wohl außer Frage, daß auch hier im Sinne des Tierschutzes Regeln
vorhanden sein müssen. Die Bundesregierung sieht deshalb zur Vorbeugung
von Wildwuchs und Mißständen in ihrem Entwurf zur Änderung
des Tierschutzgesetzes Vorschriften für den gewerbsmäßigen
Umgang mit Tieren vor. Im wesentlichen geht es dabei um die ausreichende
Qualifikation der Personen, die mit Tieren zum Beispiel handeln, sie halten
oder züchten. Sie hat sich dabei von der Erkenntnis leiten lassen,
daß bei sachkundigen Personen weitaus weniger Vorstöße
gegen das Tierschutzgesetz zu verzeichnen sind. Wir unterstützen dieses
Vorhaben. Mit diesen Maßnahmen wird keine neue bürokratische
Hürde aufgestellt, sondern es werden bessere gesetzliche Grundlagen
für den gewerbsmäßigen Umgang mit Tieren geschaffen. Fachkundige
Beratung der Kunden und fachkundiger Umgang mit Tieren beugen tierschutzrelevanten
Mißständen vor. Wir unterstützen daher den Ansatz der Bundesregierung,
durch gesetzliche Vorgaben die Fachkunde des Verkaufspersonals sicherzustellen.
Wo ohnehin Fachleute am Werk sind, wird diese Änderung der Gesetzgebung
keine Belastung darstellen. Es ist auch in unserem Sinne, die private Hobbytierhaltung
von diesen Regelungen auszunehmen, denn es wäre wohl nicht begründbar,
warum zum Beispiel auch Kaninchen- oder Taubenhalter ihre Sachkenntnis gegenüber
einer Behörde nachweisen müßten.
Marianne Klappert (MdB), SPD:
Unzweifelhaft gibt es im Bereich der Tierhaltung und des Handels mit Tieren
z.T. erhebliche Tierschutzprobleme, die nur schwer in den Griff zu bekommen
sind, zum einen, weil klare gesetzliche Regelungen fehlen, zum anderen aber,
weil der…