Kaum eine Warengruppe in der Heimtierbranche dürfte solch hohe Wachstumsraten wie die Tiergesundheit verzeichnen. Die Entwicklung ist ähnlich wie im Humanbereich: Um Krankheiten vorzubeugen, werden immer mehr prophylaktische Maßnahmen ergriffen. Dabei werden die Grenzen zwischen Heilmitteln und Tiernahrungsprodukten ganz allmählich aufgehoben. Kein Wunder: Längst wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass tatsächlich ein direkter Zusammenhang zwischen gesundem Essen und einer guten Gesundheit besteht. Beim Menschen ebenso wie beim Tier. Die Tiergesundheitsbranche profitiert vor allem von der steigenden Lebenserwartung der Heimtiere. Denn mit zunehmendem Alter treten nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Hund und Katze verschiedene Alterserscheinungen auf. Die Knochen werden zunehmend poröser, die Gelenke ganz allmählich steif, Stoffwechsel- und Organfunktionen immer langsamer. Hinzu kommt, dass die körpereigene Abwehrkraft der Vierbeiner mit zunehmendem Alter mehr und mehr abnimmt, was die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten noch zusätzlich erhöht. Ist die medizinische Erforschung von Alterserkrankungen bei Hunde und Katzen schon einigermaßen fortgeschritten, so steht sie bei Nagern, Vögeln und anderen Heimtieren noch ganz am Anfang. Doch mit der Einsicht vieler Menschen, dass Meerschweinchen, Kanarienvögel und Koi ebenfalls zur Familie gehören, ist auch das Bewusstsein für deren gesundheitliche Bedürfnisse gewachsen. Zier- und Teichfische, aber auch Terrarientiere bekommen zusätzliche Vitamine zur Steigerung ihres Immunsystems, Nagern und Vögeln werden homöopathische Heilmittel zur Anregung der körpereigenen Selbstheilungskräfte verabreicht, und mit Alterserscheinungen, die auch vor diesen Tieren nicht Halt machen, setzt sich die Forschung ebenfalls bereits auseinander. Glückliche Tiergesundheitsbranche! Die Themen werden ihr in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht ausgehen. Der Bereich dürfte somit auch in Zukunft hohes Potenzial haben. Der Zoofachhandel kann von diesem Trend profitieren. Er kann und soll einen notwendigen Besuch zum Tierarzt sicher nicht ersetzen. Wenn es aber darum geht, als Ernährungsberater oder als Problemlöser bei kleineren gesundheitlichen Unpässlichkeiten tätig zu werden, kann sich ein Zoofachhändler durchaus profilieren und damit die Bindung zu seinen Kunden weiter erhöhen. Ihr Ralf Majer-AbeleDownload: Gute Geschäfte mit der Tiergesundheit (PDF-Datei)