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Wenn der Wahlzettel zum Denkzettel wird

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So knapp haben sich wohl die wenigsten das Ergebnis der Wahl zum ZZF-Präsidenten vorgestellt. Vier Wahlgänge brauchte Amtsinhaber Klaus Oechsner, um sich gegen seinen Herausforderer Günter Leugers mit einer äußerst knappen Mehrheit durchzusetzen. Das hat es in der Geschichte des Zentralverbandes noch nie gegeben.
In einer Zeit, in der Jahr für Jahr die Zahl der Mitglieder zurückgeht, sollte im ZZF eigentlich Zusammenhalt gefragt sein. Das Gegenteil ist der Fall. Je mehr der Zentralverband innerhalb der Branche an Einfluss verliert, desto stärker brechen die Grabenkämpfe untereinander aus. Das verheißt keine gute Zukunft.
Klaus Oechsner hat in der Vergangenheit viel für den Verband getan. Wer viel macht, macht aber bekanntlich auch Fehler. Davon ist kein Mensch frei. Seine Kritiker werfen ihm etwa vor, dass er zu wenig die Branche repräsentiert, statt dessen viele Tage mit dem Aufbau von Tieranlagen verbringt. Mag sein, nur wird vergessen, dass diejenigen, die ihm das vorwerfen, zumeist kneifen, wenn es darum geht, ehrgeizige Projekte auch in die Tat umzusetzen. Selbst Präsidiumsmitglieder üben sich oft in bescheidener Zurückhaltung, wenn es darum geht, aktiv zu werden. Das Wir-Gefühl ist im Verband nur wenig entwickelt. Dem König fehlen die Truppen.
Auf der Heim-Tier & Pflanze kann man das jedes Jahr neu beobachten. Das Helfer-Team am ZZF-Stand besteht fast immer aus den gleichen Personen. Vom Berliner Verband etwa ist fast überhaupt nichts zu sehen, obwohl dessen Mitglieder eigentlich am meisten von einem gelungenen Auftritt des Verbandes in der Hauptstadt profitieren würden.
Klaus Oechsner musste nun in Wiesbaden als Sündenbock für alle Probleme des Verbandes herhalten. Die Delegierten benutzten den Stimmzettel, um ihrem Präsidenten einen Denkzettel zu verpassen. Das ist ihr gutes Recht. Übersehen wird aber, dass selbst mit einem neuen Amtsinhaber die vielfältigen Probleme nicht über Nacht gelöst würden. Wenn die Mannschaft fehlt, kann auch der beste Teamleiter nur wenig umsetzen. Das weiß man vom Fußball.
Eines der drängendsten Probleme des Zentralverbandes besteht darin, zu viel auf einmal zu machen, anstatt sich Prioritäten zu setzen und diese systematisch umzusetzen. Seit Jahren fängt der ZZF vieles an, stößt dann auf Umsetzungsprobleme und Widerstände, lässt das Projekt leise sterben und packt eine neue Aufgabe an. Und das mit einem immer kleiner werdenden ehrenamtlichen Helferstab. Das kann auf Dauer nicht gut gehen und wird die Schwierigkeiten des…
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